web analytics
Der russische Außenminister gibt kollektivem Westen auf CBS Nachhilfeunterricht! | Quelle: Screenshot YouTube/CBS – Layout UM

Im zweiten Teil des CBS-Interviews wird klar, wie jede Moderatorin eines westlichen TV-Kanals zu bemitleiden ist, welche dazu auserkoren wurde, sich mit der Nummer Eins aller Außenminister, Sergey Lawrow, auf ein Interview über das totale Scheitern westlicher Politik einlassen zu müssen.

Lawrow seziert, wie der Werte-Westen nicht nur militärisch
und wirtschaftlich,
sondern auch diplomatisch in der Ecke steht

Frage: Nehmen Sie Präsident Trump beim Wort, wenn er sagt, dass er sekundäre Zölle – ich glaube, er meint Sanktionen – auf Öl aus Russland verhängen würde lassen, falls mit Russland keine Einigung zur Beendigung des Blutvergießens in der Ukraine erzielt werden könnte? Oder glauben Sie, dass die Beziehungen zwischen Russland und Amerika inzwischen soweit wiederhergestellt wären, sodass dies nicht eintreten könne?

Sergej Lawrow: Nun, ich möchte nicht kommentieren, wovon Sie glauben, dass Präsident Trump es gemeint haben könnte, nachdem er etwas von sich gab.

Frage: Was glauben Sie, könnte er gemeint haben, als er von sekundären Zöllen auf Öl aus Russland sprach?

Sergej Lawrow: Nun, wir hören viele Dinge von Präsident Trump: Präsident Trump sagte, dass er dieser Situation überdrüssig wäre, insbesondere gestern, als er sich zu den Äußerungen von Selenskyj äußerte:

Präsident Trump macht eigene Vorschläge und folgt seinem eigenen Stil, um diese in seine öffentlichen Reden einzubringen.

Wir konzentrieren uns, wie gesagt, auf die tatsächlichen Verhandlungen, die Präsident Trump unterstützt, indem er seine Mitarbeiter angewiesen hat, diese fortzusetzen. Entschuldigen Sie, dass die Antwort etwas länger ausgefallen ist, aber es wäre schwierig, es anders zu erklären.

Frage: Ich fragte nach der Androhung von Sanktionen oder sekundären Zöllen, weil Sie kürzlich in einem Interview gesagt hatten, falls Sie persönlich zu entscheiden hätten, Sie bestehende Sanktionen gegen Russland Ihrerseits besser weiter aufrecht sehen wollten. Sie sagten, die Wirtschaft wäre inzwischen umstrukturiert, um autark zu sein:

Sie brachten Ihre Befürchtung zum Ausdruck, dass wörtlich, „gerissene Amerikaner“ die Sanktionen plötzlich aufheben und den russischen Markt mit Dienstleistungen und Technologien überschwemmen könnten!

Wenn das der Fall wäre, warum sollten die Vereinigten Staaten dann überhaupt eine Aufhebung der Sanktionen in Betracht ziehen?

Sergej Lawrow: Warum fragen Sie mich das?

Sie haben gerade meine Aussage zitiert und diese Aussage ist für mich und für alle, die sie lesen, klar!

Falls Sie Fragen an die amerikanische Seite hätten, wie sie mit der Situation umgehen wollten, wäre es nicht richtig, dazu mich dazu zu befragen.

Die CBS-Moderatorin ist so gänzlich überrascht, wie führenden atlantischen Kreise! |Quelle: Quelle: Screenshot YouTube/CBS

Frage: Sie wollen also die Sanktionen aufrechterhalten. Ist das wirklich die Position Russlands?

Sergej Lawrow: Ich möchte nicht wiederholen, was ich – wie ich glaube – bereits sehr klar ausgeführt habe. Sie haben mein Zitat, so meine ich, weitgehend wahrheitsgetreu wiedergegeben. Ich weiß, das fiel etwas länger aus, als Sie es normalerweise schätzen.

Frage: Nun, vorigen Februar hat allerdings einer Ihrer Kollegen, Kirill Dmitriev, der den [russischen] Staatsfonds leitet und in der Diplomatie mit den Vereinigten Staaten involviert ist, es etwas anders zum Ausdruck gebracht. Deshalb ersuchte ich um Ihre Klarstellung, weil Dmitriev sagte, man erwarte, dass amerikanische Unternehmen in der zweiten Hälfte des Jahres 2025 auf den russischen Markt zurückkehren könnten?

Sergej Lawrow: Nun, der russische Präsident hat sich zu dieser Situation geäußert: Er sagte, dass wir nichts gegen amerikanische Unternehmen hätten, aber dass diejenigen Unternehmen, die beschlossen hätten, ihre Geschäfte in Russland aufzugeben, gegebenenfalls werden feststellen müssen, dass ihr Platz inzwischen von russischen oder anderen ausländischen Investoren eingenommen worden wäre. In diesem Fall wollten wir keine Entscheidungen treffen, die diejenigen diskriminieren würden, die anstelle der Amerikaner in Russland investiert hätten.

Falls amerikanische Unternehmen einen noch freien Platz besetzen wollten und ein Projekt dazu vorschlagen wollten – ein neues Projekt zusätzlich zu den bereits laufenden Geschäftsbeziehungen – würden wir dies natürlich prüfen. Sofern wir einen Ausgleich unserer Interessen erkennen könnten, wäre es meiner Meinung nach nur natürlich, gemeinsam Geschäfte zu machen.

Frage: Nun, für welche Bereiche haben die USA angeboten, die Sanktionen aufzuheben? Denn unter den bestehenden Sanktionen wäre es für viele amerikanische Unternehmen derzeit nicht möglich, in den russischen Markt einzutreten.

Sergej Lawrow: Das müssen diese [die amerikanische Seite] selbst entscheiden!

Frage: Es wurde also kein Angebot gemacht?

Sergej Lawrow: Nein. Wie können wir dazu etwas anbieten? Die Vereinigten Staaten sagten uns ganz klar, dass sie an einer Zusammenarbeit interessiert wären. Wir lehnen Geschäftsangebote niemals ab, sofern sie auf Augenhöhe bzw. gleicher Behandlung bzw. Interessenausgleich beruhten.

Zu konkreten Vorschlägen, die in den Medien kolportiert werden, möchte ich mich nicht äußern – das wäre nicht seriös! Wir geben uns nicht wie die Leute in Kiew, welche nur über Medien mit Präsidenten großer Länder und der Welt kommunizieren.

Frage: Wenn ich Sie richtig verstanden habe, fürchten Sie also weder Sanktionen noch wollen Sie, dass diese aufgehoben würden?

Sergej Lawrow: Sie haben meine Aussage zitiert und richtig wiedergegeben: Das ist meine Position!

Der Moderatorin von CBS scheint Sorge und Verblüffung ins Gesicht geschrieben |
Quelle: Quelle: Screenshot YouTube/CBS

Frage: Okay – wenn Präsident Trump also mit neuen Sanktionen droht, wäre das kein Grund zur Sorge?

Sergey Lawrow zeigt in seiner Lehrstunde viel Geduld & großes Einfühlungsvermögen | Quelle: Screenshot YouTube/CBS

Sergej Lawrow: Das fragen Sie mich jetzt zum dritten Mal!

Das war übrigens eine kurze Antwort!

[Anmerkung der Redaktion: Aufgrund des humoristischen und extrem unterhaltsamen Charakters der Aussage Lawrows von der Redaktion besonders hervorgehoben!]

Frage: Sie sind in diesem Punkt kurz und direkt. Ich habe aus Gründen der Klarheit und Direktheit wegen den Sanktionen nachgefragt.

Wenn man sich die aktuelle Lage auf dem Schlachtfeld in der Ukraine betrachtet, sagen Analysten, dass etwa 18% des ukrainischen Territoriums unter der Kontrolle russischer Streitkräfte stünden. Nach Angaben des US-Geheimdienstes wäre die Lage auf dem Schlachtfeld für Russland günstig. Wenn das der Fall sei, warum sollte die USA dann glauben, dass Russland es mit der Beendigung des Krieges ernst meine, wenn alles zu Ihrem Gunsten stünde?

Sergej Lawrow: Nun, wir beurteilen das anhand der Reaktion unserer amerikanischen Kollegen auf das, was wir diesen sagen. Das geschieht während der Verhandlungen, die vertraulich, wie alle ernsthaften Verhandlungen, sind. Sie kennen unsere Position. Wie ich schon Marco Rubio zitierte, hat dieser öffentlich erklärt, dass man jetzt die russische Position und die Gründe für das Geschehen besser verstünde. Er sagte:

…, dass niemand in Washington zur Zeit der Biden-Administration auch nur einen Finger gerührt hätte, um zu versuchen Russland zu verstehen!

Das bedeutet:

  • dass der Dialog fortgesetzt wird,
  • dass er von den Vereinigten Staaten unterstützt wird,
  • dass er von der Russischen Föderation unterstützt wird,
  • und ich wiederhole, dass besagter Dialog weitergeht.

Frage: Präsident Trump hat auch gesagt, er rechne mit einem baldigen Treffen mit Wladimir Putin. Was wäre ein akzeptabler Zeitpunkt und Ort? Warum sollten sie sich treffen?

Sergej Lawrow: Sie müssen verstehen: Die Präsidenten sind Herren ihres eigenen Geschicks und eigenen Zeitplans! Ich habe Präsident Trump sagen hören, dass er plant, Mitte Mai irgendwo zu sein, und dass er danach einige Termine vorschlagen wolle – mehr kann ich dazu nicht sagen!

Frage: Richtig, er sagte, er sei konkret zu einem Treffen mit Wladimir Putin in Saudi-Arabien befragt worden und hat geantwortet, dass dies höchstwahrscheinlich [dort] nicht zustande kommen würde. Doch, kurz nach Mitte Mai?

Sergej Lawrow: Sie haben dasselbe gesagt, wie ich!

Frage: Richtig!

Sergej Lawrow:

Also lesen wir dieselben Zeitungen und sehen dieselben Fernsehsender!

 [Anmerkung der Redaktion: Aufgrund des humoristischen und extrem unterhaltsamen Charakters der Aussage Lawrows von der Redaktion besonders hervorgehoben!]

Frage: Richtig, aber ich kann nicht einfach zum Telefon greifen und Marco Rubio, den Außenminister, anrufen, so wie Sie das können. Welche Pläne haben Sie für ein Treffen der beiden?

Sergej Lawrow: Sehen Sie, ich hoffe, Ihre Zuhörer verstehen sehr gut, dass es für einen Außenminister nicht angemessen wäre, vorwegzunehmen, was Präsidenten besprechen könnten oder nicht!

Frage: Aber Sie halten es für gut, dass sich die beiden Staatschefs bald treffen? Rechnen Sie damit, dass Rubio und Whitkoff verhandeln werden?

Sergej Lawrow: Wir sind immer für Treffen mit Menschen, die zum Dialog bereit sind:

Präsident Putin hat dies tausendmal wiederholt!

Als wir uns in Riad zusammen mit dem außenpolitischen Berater von Präsident Putin, Juri Uschakow, mit Marco Rubio und Mike Waltz trafen, haben die amerikanischen Kollegen klar zum Ausdruck gebracht, dass die Politik der USA fest auf den nationalen Interessen der USA basiere. Sie verstünden, dass auch die von Präsident Putin geführte russische Politik auf den nationalen Interessen Russlands basiere und dass es in der Verantwortung der Großmächte läge, dafür zu sorgen, dass besagte nationalen Interessen, falls sie nicht übereinstimmten, was in den meisten Fällen der Fall sei, nicht zu einer Konfrontation ausarten dürfen. Genau dafür ist der Dialog da!

Zugleich, fügten sie [Rubio & Waltz] noch hinzu, dass es dumm wäre, eine solche Gelegenheit, wenn immer die nationalen Interessen zweier oder mehrerer Länder übereinstimmten, verstreichen zu lassen, um eine solche Übereinstimmung in konkrete, für beide Seiten vorteilhafte Projekte zu übertragen. Das entspricht auch unserer Position!

Fortsetzung – mit weiterhin höchstem Unterhaltungswert – folgt

***

Übersetzung: UNSER-MITTELEUROPA

Das ganze Interview auf Englisch: HIER

Teil 1 des Interviews erschien: HIER

Sergey Lawrow erteilt Werte-Westen Lehrstunde in der Kunst der hohen Diplomatie – Teil 1



UNSER MITTELEUROPA erscheint ohne lästige und automatisierte Werbung innerhalb der Artikel, die teilweise das Lesen erschwert. Falls Sie das zu schätzen wissen, sind wir für eine Unterstützung unseres Projektes dankbar. Details zu Spenden (PayPal oder Banküberweisung) hier.



 



+

+

Von Redaktion

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert