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Bild: screenshot Tagesschau

Irans Justiz „fackelt“ bekanntlich nicht lange. So hatte man nun einen Mossad-Agenten dort zum Tode verurteilt. Ihm wurde „Spionage für Israel“, wie auch der Mord an einem Offizier der Revolutionsgarde, zur Last gelegt.

NGO´s protestieren

Zahllose Menschenrechtsorganisationen hatten den, dem Urteil vorausgegangenen  Gerichtsprozess freilich scharf kritisier, wie auch die Zeit berichtet hatte.

Die politische Situation zwischen Israel und dem Iran war ja bekanntlich seit dem israelischen Krieg mit der palästinensischen Hamas weiter eskaliert. Auch US-Präsident Trump konnte die Lage nicht „entschärfen“, ganz im Gegenteil stellte er sich ganz in der Tradition aller US-Präsidenten unmissverständlich an die Seite Israels.

Der iranischen Justiz zu Folge hatte man also einen vermeintlichen israelischen Spion hingerichtet. Wie die Justizagentur Misan berichtet hatte, sei der 34-jährige Mann gemäß des islamischen Strafgesetzbuches wegen „Kriegsführung gegen Gott“ und „Korruption auf Erden“ zum Tode verurteilt worden. Er soll demnach für den israelischen Auslandsgeheimdienst Mossad tätig gewesen sein. Der Verurteilte wurde von eben diesem Justizportal als Mohsen Langarneschin identifiziert.

Laut iranischer Justiz wurde dem Verurteilten vorgeworfen, an der Ermordung eines Offiziers der Revolutionsgarden vor drei Jahren beteiligt gewesen zu sein. Damals war ein Oberst im Südosten der Hauptstadt auf offener Straße erschossen worden. Zudem soll der Mann einen mutmaßlichen Anschlag auf ein Zentrum des Verteidigungsministeriums in Isfahan geplant haben.

Revolutionsgardist ermordet

Am 22. Mai 2022 wurde Hassan Sayyad Khodaei, ein hochrangiger Offizier der Islamischen Revolutionsgarde, vor seinem Haus in Teheran „von zwei Motorradfahrern mit fünf Schüssen“ getötet. Die New York Times  hatte damals unter Berufung auf einen israelischen Geheimdienstmitarbeiter berichtet, dass der israelische Geheimdienst an der Tötung Sayyad Khodaeis beteiligt gewesen sei.

Laut New York Times sei die Tötung als Warnung an den Iran gedacht gewesen, die Operationen einer Geheimgruppe innerhalb der Revolutionsgarden einzustellen. Die Einheit 840 der Revolutionsgarden, bei der Sayyad Khodaei beschäftigt gewesen sein soll, ist nach Angaben des israelischen Geheimdienstes angeblich mit der Entführung und Ermordung von Ausländern beauftragt, darunter auch israelische Zivilisten und Beamte.

„Iranische Menschenrechtsorganisationen“ hatten das Todesurteil freilich kritisiert. Die Nachrichtenagentur der Menschenrechtsaktivisten, HRANA, hatte am 29. April berichtet, dass Langarneschin während seiner Haft unter Druck gesetzt worden sei, „ein erzwungenes Geständnis abzulegen“.

Der Vater des Hingerichteten hatte in einer Videobotschaft geäußert, sein Sohn sei ohne fairen Prozess zum Tode verurteilt worden und sein Fall weise zahlreiche Unklarheiten und Mängel auf.



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Von ELA

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