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Auch Polen wird – wie Ungarn – die Ukraine solange daran hindern, der EU beizutreten, bis die Umstände des Massakers in Wolhynien vollständig geklärt sind – wie der polnische Verteidigungsminister Władysław Kosiniak-Kamysz laut der „Gazeta Prawna“ mitteilte.

Ich habe schon oft darüber gesprochen. Ich habe gesagt, wenn die Ukraine den Völkermord in Wolhynien nicht anerkennt, wenn es keine Exhumierung gibt, wenn es kein Gedenken gibt, dann hat sie keine Chance, der Europäischen Union beizutreten. Ich habe die Fälle, in denen der Ruf Polens in irgendeiner Weise beschädigt wurde oder Versuche unternommen wurden, Bandera zu verherrlichen, sehr klar und entschieden zurückgewiesen.

– so der Minister.

Laut der polnischen Zeitung distanzierte sich der Minister auch von Spekulationen über eine mögliche militärische Intervention Polens und erklärte, dass „die polnische Armee nicht in die Ukraine einmarschieren wird„. Die polnische Unterstützung beschränke sich auf politische, militärische und humanitäre Hilfe, und um so die Sicherheit Polens zu gewährleisten.

Verschweigen des Massakers durch die Ukraine

Bereits am 10. Juli berichtete der polnische Ex-Präsident Andrzej Duda vom Verschweigen des Massakers durch die offizielle ukrainische Geschichtsschreibung. So habe der ukrainische Präsident Selenskyj ihm gegenüber gestanden, in der Schule nichts vom Massenmord an den Polen in der Westukraine gehört zu haben, insbesondere nicht vom Massaker in Wolhynien.

Die Tragödie in Wolhynien ist seit langem Gegenstand von Debatten zwischen Polen und der Ukraine. Im Juli 2024 hatte der polnische Verteidigungsminister bereits die Position Warschaus bekannt gegeben.

Das Massaker in Wolhynien richtete sich gegen die polnische Bevölkerungsgruppe in den ehemaligen polnischen Ostgebieten durch die „Ukrainische Aufständische Armee“ (UPA) während des Zweiten Weltkrieges bezeichnet. Dabei verfolgte die nationalistische Politik der „Organisation Ukrainischer Nationalisten“ (OUN) und ihres militärischen Armes, der UPA, die die Schaffung einer unabhängigen, vereinten Ukraine, unter Einschluss aller ethnischen ukrainischen Gebiete.

Die Massaker dauerten vom 9. Februar 1943 bis Kriegsende und waren ethnische Säuberungen, mit bis zu 100.000 ermordeten Polen.

Kreuzigungen, Schwangere aufgespießt

Die UPA ging dabei mit von größter Brutalität vor: Die polnische Bevölkerung wurde dabei nicht nur mit Feuerwaffen, sondern auch mittels Äxten, Beilen, Spießen, Messern und Heugabeln – unabhängig von Alter und Geschlecht – häufig zu Tode gefoltert, ganze Siedlungen in Brand gesteckt. Der britische Historiker Norman Davies berichtet in seinem Buch „No simple Victory“ von unfassbaren Gräueln: Katholische Priester wurden mit Äxten zerhackt oder gekreuzigt. Den Opfern wurden die Kehlen durchgeschnitten, Schwangere und Kinder wurden aufgespießt oder in Stücke geschnitten.

Leugnung des Massakers durch die Ukraine

Während das Massaker in Polen als Völkermord klassifiziert wird, erhielten für das Gemetzel Verantwortliche jedoch in der Ukraine hohe Würdigungen. So wurde auch Stepan Bandera Anfang 2010 postum mit diesem Titel „Held der Ukraine“ geehrt. Nach Protest der polnischen Regierung, dem Simon Wiesenthal Center und damals noch durch das Europäische Parlament, nahm diese Ernennung der neue ukrainische Präsident Wiktor Janukowytsch wiederzurück.

Trotzdem aber wird die für die Massaker verantwortliche UPA vor allem in der Westukraine nach wie vor glorifiziert , im russischen Osten und im Süden wird sie allerdings abgelehnt.

Während also das polnische Parlament am 12. Juli 2013 die Gewalttaten als „ethnische Säuberung mit Merkmalen eines Völkermordes“ verurteilte, klitterte das ukrainische Parlament, die Werchowna Rada, dagegen im April 2015 die Mitglieder der UPA offiziell zu Unabhängigkeitskämpfern um.

Schweigen der EU

Die Doppelmoral der EU durch Verschweigen dieses Massakers ist deshalb besonders schändlich…

Besonders skandalös zeigt sich dies an der Person von Stepan Bandera, jenem nationalistischen ukrainischer Politiker und Anführer der „OUN“. Er wurde in Polen bereits

1934 wegen der Ermordung des polnischen Innenministers Pieracki verurteilt, kam jedoch nach dem Beginn des Zweiten Weltkrieges frei. Zunächst kollaborierte er mit der faschistischen deutschen Wehrmacht, wobei dessen OUN-B-Milizen nach dem Einmarsch der Wehrmacht in Lemberg teilweise die Polizeigewalt übernahmen. Maßgeblich trugen sie so zu den antijüdischen Pogromen bei, durch Verhaftungen und Massenerschießungen. Nach dem Zweiten Weltkrieg floh Bandera zurück nach Deutschland und wurde in der Sowjetunion in Abwesenheit zum Tode verurteilt. 1959 wurde er in München von einem KGB-Agenten ermordet. In der Ukraine wird um Bandera ein Personenkult betrieben.

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