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23.10.2025 – Medienvertreter wollen von Wladimir Putin wissen, was aus dem Treffen in Budapest geworden sei? | Quelle: Kreml

Wladimir Putin beantwortete die Fragen russischer Journalisten zum abgesagten Gipfeltreffen in Budapest, zu den neuen Sanktionen sowie den Beziehungen zwischen Moskau und USA und was folgen würde, falls US-Marschflugkörper gegen Russland direkt zum Einsatz kämen.

Wladimir Putin: Obwohl USA über die grösste Ölförderung
verfügen, können sie ihren Eigenbedarf nicht decken!

Frage: Gestern gab es eine neue Erklärung des Präsidenten der Vereinigten Staaten, zur Möglichkeit oder Unmöglichkeit sich mit Ihnen bezüglich der Ukraine-Krise zu treffen. Nahezu gleichzeitig wurden US-Sanktionen gegen russische Ölgesellschaften öffentlich gemachHeute hat die Europäische Union ein weiteres Bündel Sanktionen gegen Russland verhängen lassen: Diese betreffen Lieferverbote von Toiletten, motorisierten Spielzeugen, Puzzles und Dreirädern. Wie kommentieren Sie das?

Putin: Die Tatsache, dass sie den Kauf von Toiletten-Schüsseln an uns boykottieren lassen, wird ihnen nichts bringen. Aber ich denke, falls sie mit der gleichen Politik gegen die Russischen Föderation fortfahren wollten, sie diese in der aktuellen Situation selbst benötigen werden!

Was die Äußerungen des Präsidenten der Vereinigten Staaten angeht, was soll ich dazu sagen? Im letzten Telefonat wurden sowohl das Treffen selbst als auch der Konferenzort von amerikanischer Seite vorgeschlagen. Ich habe dem zugestimmt und meine Gedanken zu diesem Thema geäußert, wonach ein solches Treffen gut vorbereitet sein sollte. Es wäre ein Fehler gewesen, falls sowohl ich als auch der amerikanische Präsident dies auf die leichte Schulter genommen hätten und unverrichteter Dinge wieder auseinander gegangen wären.

Ich kann sagen, dass der US-Präsident dem voll und ganz zugestimmt hat. Er sagte, dass sie daran arbeiteten und eine Reihe ihrer Offiziellen an der Vorbereitung dieses Treffens eingesetzt hätten. Er nannte einige davon. Ich versprach nach Erhalt der Namensliste zur US-Seite, auch die von uns bekannt geben zu lassen. Wir einigten uns, dass in dieser Anfangs-Phase die ersten Schritte vom Außenminister der Russischen Föderation, Sergei Lawrow und von dem der USA, Marco Rubio, unternommen werden sollten.

Inzwischen entnehme ich aus einer Erklärung, dass der US-Präsident beschlossen habe, dieses Treffen abzusagen bzw. davon spricht, es verschieben zu wollen. Mehr kann ich dazu nicht sagen, ausser:

Dialog wäre immer besser als jede Art an Konfrontation, Streit oder gar Krieg!

Deshalb haben wir eine Fortsetzung eines Dialogs immer unterstützt und tun das auch weiterhin!

Nun zu den neuen Sanktionen: Das ist nichts Neues. Natürlich sind diese schwerwiegend und werden uns vor gewisse Konsequenzen stellen. Doch sie werden unser wirtschaftliches Wohlergehen nicht wesentlich beeinträchtigen können.

Es ist bekannt, dass Präsident Trump in seiner ersten Amtszeit die meisten Sanktionen über die Russische Föderation verhängen hat lassen. Besagte Sanktionen verfolgen zwei Aspekte: Einen politischen und einen wirtschaftlichen!

In Bezug auf den politischen Aspekt, handelt sich ganz klar um den Versuch, Druck auf Russland auszuüben. Doch, kein Land und kein Volk, das etwas auf sich hält, lässt sich unter Druck Entscheidungen abnötigen. Natürlich verfügt Russland über das Privileg, sich dem Kreis der Länder und Völker, die etwas auf sich halten, zuzuzählen zu können. Aus politischer Sicht stellen die Sanktionen selbstverständlich eine unfreundliche Handlung gegenüber Russland dar und es ist offensichtlich: Sie stärken nicht die russisch-amerikanischen Beziehungen, welche gerade erst begonnen haben, sich weiter zu normalisieren:

Natürlich schadet die US-Regierung mit solchen Maßnahmen den russisch-amerikanischen Beziehungen!

Das war der erste Punkt!

Der zweite Punkt bezieht sich auf die rein wirtschaftliche Komponente. Ich wiederhole: Diese Massnahmen versprechen nichts Angenehmes oder Gutes. Doch, wollte man diese Seite der Sanktionen objektiv und professionell betrachten, ergibt sich folgendes Bild. Nach den mir vorliegenden Informationen:

  • liegen die Vereinigten Staaten mit einer Ölförderung von etwa 13,5 Millionen Barrel pro Tag an erster Stelle.
  • Saudi-Arabien liegt mit etwa 10 Millionen Barrel pro Tag an zweiter Stelle
  • die Russische Föderation liegt mit ca. 9,5 Millionen Barrel pro Tag an dritter Stelle.

Die USA verbrauchen jedoch 20 Millionen Barrel: Sie verkaufen etwas, doch kaufen noch mehr, hauptsächlich aus Kanada, zu!

Das heisst: Die USA produzieren 13,5 [Millionen] Barrel Öl, doch verbrauchen 20 [Millionen].

Doch Russische Föderation und Saudi-Arabien verkaufen mehr Öl und Erdölprodukte. Unabhängig von möglichen Abweichungen bzw. anderen Ungenauigkeiten aufgrund von Schätzungen, entspricht jene Reihenfolge recht gut der Realität. Im Ergebnis:

  • verkauft Saudi-Arabien ca. 9 Millionen Tonnen Öl & Erdölprodukte auf ausländischen Märkten,
  • verkauft die Russische Föderation 7,5 Millionen Tonnen.

Mit anderen Worten: Unser Beitrag zur globalen Energiebilanz ist sehr bedeutend. Diese Bilanz liegt im Allgemeinen sowohl im Interesse der Verbraucher als auch der Produzenten. Diese Bilanz zu stören, wäre eine sehr undankbare Aufgabe, auch für diejenigen, die es versuchen wollten: Warum?

Zunächst einmal muss gesagt werden, dass die Fördermengen insgesamt derzeit in Summe feststehen. Natürlich wäre es möglich, einen Teil, jedoch nicht alle russischen Öl- und Erdölprodukte auf dem Weltmarkt zu ersetzen. Dies erforderte jedoch Zeit und erhebliche Investitionen.

Zum ersten Mal haben wir kürzlich von der Internationalen Energieagentur vernommen, dass sie Wirtschaftsakteure ermutige, in Energie durch Kohlenwasserstoffe zu investieren.

Bislang war das Gegenteil der Fall: Man sprach, auch im Rahmen der Internationalen Energieagentur, von der Notwendigkeit, in alternative Energiequellen zu investieren. Ja, das ist notwendig. Es ist jedoch klar geworden, dass man in kommenden Jahren oder Jahrzehnten nicht auf Kohlenwasserstoffe wird verzichten können. Dies wurde aufgrund der steigenden Nachfrage deutlich:

Denn, mit dem Wachstum der Weltwirtschaft steigt auch der Verbrauch an Energieressourcen!

Daher ist es derzeit nicht möglich, das Angebot drastisch zu erhöhen. Im Fall, dass das Angebot an Öl und Erdölprodukten auf dem Weltmarkt jedoch drastisch sinken sollte, würden die Preise steigen. Mein amerikanischer Kollege und ich haben darüber gesprochen. Was würde das zur Folge haben? Es würde zu einem starken Anstieg der Kosten für Öl und Erdölprodukte, auch an den Tankstellen, führen:

Die Vereinigten Staaten bildeten diesbezüglich keinerlei Ausnahme!

Angesichts innenpolitischer Erfordernisse in den Vereinigten Staaten ist klar, wie sensibel bestimmte Prozesse aufgenommen werden könnten. Diejenigen, welche der derzeitigen [US-]Administration solche Entscheidungen anraten wollten, müssen verstehen, auf welcher Seite sie stehen. Doch, das spielt keine Rolle.

Für uns bleibt nur wichtig, dass wir uns sicher und stabil fühlen, trotz gewisser Verluste, welche aufgrund verschiedener Umstände bestimmt auftreten werden, doch unsere Energieversorgung auch sehr sicher weiter gestalten.

Ich hoffe, dass die Sanktionen nicht zu gravierenden Veränderungen auf dem Weltmarkt führen würden, obwohl jetzt alle darüber spekulieren sollten. Ich stimme zugleich der Internationalen Energieagentur zu, dass man in traditionelle Energiequellen investieren sollte. Wir tun dies bereits und beabsichtigen, damit auch künftig fortzufahren.

Falls wir endlich von einer Art Drucksituation zu einer ernsthaften Diskussion über die Zukunft, auch im wirtschaftlichen Bereich, übergehen könnten, böten sich viele Bereiche für gemeinsame Projekte an. Wir sind im Allgemeinen dazu bereit, aber wie man sehen kann, hängt dies nicht nur von der Russischen Föderation, sondern auch von unseren amerikanischen Partnern ab.

Frage: Was den Einsatz weitreichender Marschflugkörper des Westens angeht, wie kommentieren Sie persönlich die offenbar widersprüchlichen Signale aus Washington? Am Tag zuvor berichteten Washington Post und Wall Street Journal, dass die Vereinigten Staaten eine wichtige Beschränkung für den Einsatz dieser Waffen aufgehoben hätten. Trump jedoch erklärte nachfolgend, dass es keine Lieferungen von Tomahawk-Raketen geben werde. Vor einer Stunde bekräftigte Selenskyj erneut, dass die Ukraine Waffen erhalten werde, mit denen Ziele in einer Entfernung von bis zu 3.000 Kilometern angegriffen werden könnten. Stellt das Ihrer Meinung nach, eine Eskalation dar?

Wladimir Putin: Das ist ein Versuch zur Eskalation:

Falls man jedoch russisches Territorium mit solchen Waffen angriffe, würde die Reaktion sehr ernst, wenn nicht sogar überwältigend, ausfallen!

Man sollte sie darüber nachdenken lassen!

***

Übersetzung: UNSER-MITTELEUROPA

Von unserer Redaktion ‚Zeitgeschichte und Globalpolitik‘.
UNSER MITTELEUROPA + kritisch + unabhängig + unparteiisch +

UNSER-MITTELEUROPA-Beiträge unter „Zeitgeschichte und Globalpolitik“ mögen deutschsprachigen Lesern wie auch Historikern als ergänzende Zeitdokumente dienen, nachdem die gängige Massenberichterstattung im deutschen Sprachraum zu politischen Themen oftmals von Tendenzen einer mehr oder weniger lückenhaften Darstellung, wenn nicht immer stärker werdenden Zensurbestrebungen geprägt ist.

Beiträge von Gastautoren und die Übernahme von Artikeln anderer Medien müssen nicht unbedingt mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen.



 

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Von Redaktion

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