Der russische Präsident traf sich in St. Petersburg mit den Leitern der weltweit führenden 14 Nachrichtenagenturen, um auf Fragen zu unserer Welt im Umbruch in der erforderlichen Ausführlichkeit einzugehen.
Wladimir Putin: „Wir betrachten Deutschland und andere
Länder in einigen Fällen als Mittäter im Ukraine Konflikt!“
M. Guzman: Sehr geehrter Wladimir Wladimirowitsch! Sehr geehrte Kollegen!
Zunächst einmal ist es mir eine große Ehre, als Vertreter der gastgebenden Agentur TASS mit der Moderation dieses Treffens betraut worden zu sein. Meine ersten Worte des Dankes gelten Ihnen, Wladimir Wladimirowitsch, dafür, dass Sie unserer Bitte nachgekommen sind. Übrigens ist dies bereits Ihr neuntes Treffen in diesem Format.
Ich muss sagen, wonach das Interesse an diesem Treffen von Jahr zu Jahr wächst. Ich erinnere mich, dass meine Kollegen von Reuters mir nach Ihrem Treffen im letzten Jahr sagten, sie könnten sich nicht daran erinnern, dass nach einem politischen Treffen in den letzten Jahren so viele „Blitzlichter“ niedergingen.
Sie können sich das Interesse an diesem Treffen vorstellen, denn in diesem Jahr, das so schnell vergangen zu sein scheint, ist so viel passiert, dass alle unsere Kollegen gerne teilgenommen hätten, aber nicht alle kommen konnten. Es sind Vertreter von 14 führenden internationalen Agenturen anwesend.
Wenn Sie nichts dagegen haben, werden wir wahrscheinlich gleich mit den Fragen und Antworten beginnen, da wir wissen, dass Sie einen anstrengenden Tag hatten
Sollen wir beginnen?
Wladimir Putin: Lassen Sie mich nur zwei Worte sagen.

Guzman: Ja, bitte, Wladimir Wladimirowitsch.
Putin: Ich möchte Sie alle herzlich willkommen heißen und Ihnen für Ihr Interesse danken.
Wir haben gerade ein, nach meiner Meinung, kleines, aber sehr gutes Konzert hoher Qualität gehört. Es ist schon spät, wir sind gut gelaunt – quälen wir uns nicht gegenseitig: Lassen wir jeden von uns bis zur zweiten Oktave singen, wie die Experten sagen, was ein sehr guter Indikator für Tenöre ist. Gönnen wir uns gegenseitig gute Auftritte und begeben uns dann zur Ruhe: Sie haben morgen und übermorgen noch viel Arbeit vor sich!
Sie sind herzlich willkommen!
Guzman: Ich möchte unsere Kollegin aus Vietnam, die Generaldirektorin der Vietnam News Agency (VNA), Vu Viet Chang, bitten, als Erste das Wort zu ergreifen. Sie ist eine hervorragende Journalistin. Es genügt zu sagen, dass sie in den 75 Jahren der Vietnam News Agency die erste Frau an der Spitze der Agentur ist. Sie wird in Vietnam als Journalistin mit langjähriger Erfahrung und als erstklassige Fachkraft hochgeschätzt.
Frau Vu, Sie haben das Wort: Bitte!

Vu Viet Chang: Vielen Dank.
Zur Eröffnung zum XVIII. Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg würde ich gerne erfahren, welche Initiativen auf der Tagesordnung stehen, um die Welt zum Besseren zu verändern. Könnten Sie uns mehr über die Initiativen und Visionen Russlands für eine friedliche und nachhaltig entwickelte Welt berichten und welche Rolle die Zusammenarbeit Russlands mit Asien im Allgemeinen und mit Südostasien, einschließlich Vietnam, im Besonderen in dieser Agenda spielt? Vielen Dank!
Putin: Offiziell haben wir eine Agenda, die allen bekannt ist. Ich muss diese wahrscheinlich nicht wiederholen. Wir setzen uns jedoch keine so ehrgeizigen Ziele, um die globale Agenda zu beeinflussen oder während dieser Arbeit wesentliche Veränderungen zu erzielen. Dieses Forum findet schon seit langem, seit den 1990er Jahren, statt. Nach und nach hat es an Popularität und Bedeutung gewonnen.
Gerade wegen dem, was Herr Guzman eben nannte: Der Umstand, dass immer mehr Partner zu uns kommen, ist der Tatsache geschuldet, dass wir miteinander kommunizieren, eine Vielzahl von Abkommen, Verträgen und Protokollen abschliessen, was das eigentliche Hauptziel unserer Arbeit ausmacht, um unter den heutigen schwierigen Bedingungen etwas zu erreichen.
Es erübrigt sich auf die heutigen erschwerten Bedingungen, wie bewaffnete Konflikte, Handelskriege und dergleichen näher einzugehen. All dies hat die globale Wirtschaft vor Herausforderungen gestellt. Es gibt gute Gründe zur Annahme, wonach Prognosen, die von einer Verlangsamung des globalen Handels ausgehen, nicht gänzlich unbegründet sind.
Wir entnehmen der offiziellen Agenda, dass es darum geht, Wege zu finden, um diese Schwierigkeiten gemeinsam zu meistern und auf diese Weise indirekt Einfluss auf den Verlauf der Weltwirtschaft zu nehmen.
Angesichts der Tatsache, dass Kollegen aus vielen Ländern und aus der Wirtschaft an diesem Forum teilnehmen und führende Positionen – vor allem mit Einfluss auf Wirtschaftsvolumen und globale Wirtschaftsprozesse – bekleiden, erwarten wir, dass sich das auf besagte Prozesse positiv auswirken werde.
Nun, ich muss nicht besonders erwähnen, dass wir eintreten:
- für eine gerechte Weltordnung,
- für die Einhaltung der Regeln der Welthandelsorganisation,
- dass die Regeln sich nicht jeden Monat aufgrund politischer Gründe verändern.
Wir lehnen jegliche Art von Handelskriegen, Beschränkungen und dergleichen ab.
Was unsere Zusammenarbeit mit Südostasien angeht, so entwickelt sie sich von Jahr zu Jahr stetig weiter und wächst. Das Handelsvolumen steigt – ich werde Ihnen keine genauen Zahlen nennen, um Fehler zu vermeiden, aber es ist eine Tatsache, dass es stetig zunimmt. Dies gilt für alle Länder der Region, einschließlich Vietnam.
Was die Region insgesamt – auf Vietnam möchte ich gesondert eingehen – betrifft, so halten wir sie für äußerst vielversprechend, zumal der Anteil der südostasiatischen Länder an der Weltwirtschaft und ihre Wachstumsraten über dem globalen Durchschnitt liegen. Wir glauben, dass dies für uns sehr vielversprechende Partner sind.
Was Vietnam betrifft, so haben wir, wie jeder weiß, zu diesem Land eine besondere Beziehung, die bis in die 1950er – und 1960er Jahre zurückreicht und insbesondere die Zeit des Kampfes des vietnamesischen Volkes für seine Unabhängigkeit umfasst. Seitdem hat sich viel verändert: Die Welt und unsere Länder haben sich weiterentwickelt, doch unsere Freundschaft und Zusammenarbeit blieb intakt.
Wir verfolgen viele gute Projekte, ganz zu schweigen vom bekannten Tropenzentrum sowie auf dem Energiesektor, wo Vietnam und die Russische Föderation kooperieren. Wir sind bereit, diese Zusammenarbeit auszuweiten, unter anderem, indem wir unseren vietnamesischen Freunden ermöglichen, im Rohstoffsektor der Russischen Föderation tätig zu sein.
Aber nicht nur das: Wir kooperieren auch im Bereich der Landwirtschaft. Auch, wenn es manchen seltsam und ungewöhnlich erscheint, haben vietnamesische Unternehmen Milliardenbeträge in die Landwirtschaft der Russischen Föderation investiert und sind dort seit einigen Jahren sehr erfolgreich tätig. Meine Kollegin weiß wahrscheinlich, wovon ich spreche, wenn es um diese Investitionen geht.
Wir werden weiterhin alle Voraussetzungen bereitstellen, damit vietnamesische Unternehmer sich sicher fühlen.
Es gibt eine sehr gute Grundlage im zwischenmenschlichen Bereich und es geht natürlich auch vor allem um die Ausbildung von Personal: Heute studieren mehrere Tausend vietnamesische Studenten in verschiedenen Fachbereichen an Hochschulen und weiterführenden Bildungseinrichtungen. Wir werden diesen Prozess in jeder Hinsicht unterstützen, da wir wissen, dass er nicht nur für die vietnamesische Seite, sondern auch für uns von Vorteil ist, denn wir schaffen damit zweifellos eine sehr gute personelle Basis für die Entwicklung der Beziehungen in allen Bereichen.
Als ich das letzte Mal in Vietnam war, habe ich und alle Vertreter meiner russischen Delegation, wie Sie bemerkt haben dürften, Absolventen russischer Universitäten getroffen. Es war, als wären wir in unsere Heimat zurückgekehrt – als wäre ich in Moskau oder St. Petersburg gewesen. Die Atmosphäre ist sehr freundlich – all die Menschen sind freundlich und überaus interessiert. Sie sind bereit und willens, zusammenzuarbeiten und was am wichtigsten ist, ihre Möglichkeiten wachsen.
Der letzte Besuch des Generalsekretärs des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Vietnams [Tô Lâm] in Russland hat nur bestätigt, dass alle Pläne, die wir mit unseren vietnamesischen Freunden verfolgen, absolut realistisch und umsetzbar sind. Ich bin zuversichtlich, dass wir unsere Ziele erreichen.
Guzman: Vielen Dank, Wladimir Wladimirowitsch.
Wir bleiben noch in der asiatischen Region. Ich möchte nicht verhehlen, dass ich mit besonderer Freude das Wort unserem großen Freund, dem Generaldirektor der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua – direkt neben Ihnen – dem Genossen Fu Hua, erteilen möchte.
Neben seiner Tätigkeit als Journalist ist er Mitglied des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas, Spezialist für die Geschichte der Kommunistischen Partei Chinas und Doktor der Rechtswissenschaften. Letztes Jahr nahm er am BRICS-Mediengipfel teil. Wir pflegen eine langjährige und verlässliche Partnerschaft mit der Nachrichtenagentur Xinhua.
Genosse Fu Hua, bitte!

Fu Hua: Vielen Dank für die Gelegenheit Fragen zu stellen. Sie sind ein langjähriger und guter Freund des chinesischen Volkes. Letztes Mal hatten Sie Journalisten von Xinhua die Möglichkeit zu Auftritten gegeben – das war für uns eine großartige Gelegenheit – vielen Dank dafür. Nun zur Frage, die wir Ihnen stellen möchten:
In den letzten Jahren haben sich die umfassenden partnerschaftlichen und strategischen Beziehungen zwischen Russland und China stetig weiterentwickelt und zu bedeutenden Ergebnissen bei der Stärkung des politischen Vertrauens geführt. In welchen neuen Bereichen der Zusammenarbeit können die russisch-chinesischen Beziehungen Ihrer Meinung nach vertieft werden?
Letztes Jahr hatten Sie in einem Interview mit Xinhua erwähnt, dass Ihre Familie Interesse zeigte, Chinesisch zu lernen. Können Sie näher auf die Bedeutung der zwischenmenschlichen Diplomatie zur Stärkung der Grundlage für die russisch-chinesischen Beziehungen eingehen?
Putin: Als ich davon sprach, dass einige meiner Verwandten, Chinesisch lernen, erwähnte ich meine Enkelin, die fließend Chinesisch spricht und eine Lehrerin aus Peking hat.
Aber bereits Anfang der 2000er Jahre, noch bevor es zu den bekannten bedeutenden Ereignissen kam, begann meine Tochter aus eigenem Antrieb Chinesisch zu lernen, einfach weil sie es wollte: Sie nahm sich einen Privatlehrer und lernte die Sprache.
Aufgrund dessen kann ich sagen, wonach das Interesse an der chinesischen Sprache in Russland wächst. Das ist nicht überraschend und es gibt nichts, was die russisch-chinesischen Beziehungen in Bezug auf den Ausbau von Kontakten und wirtschaftlichen Aktivitäten von den Beziehungen unseres Landes zu anderen Ländern unterscheidet:
Sobald die Wirtschaftstätigkeiten zunehmen, besteht Bedarf an Fachkräften mit Sprachkenntnissen, wie für Englisch oder Deutsch zu gewissen Zeiten. Früher, im 19. Jahrhundert, war es Französisch, das immer noch als Sprache diplomatischer Kommunikation gilt. Aber wo – leider für die französische Sprache – blieb ihre Universalität? Sie wurde vollständig durch Englisch ersetzt.
Was die Zunahme der Kontakte auf allen Bereichen betrifft, so befördert dies, wie ich schon sagte, das Erlernen der Sprache. Auch heute setzen wir den Austausch von Studenten fort: Wir haben 51.000 chinesische Studenten in Russland und etwa 25.000 junge Russen studieren in China. Wir haben direkte Kontakte zwischen unseren Universitäten geknüpft, darunter auch zwischen Moskauer Universitäten und Universitäten in der Volksrepublik China.
Wir unterhalten viele Kontakte im Bereich zwischenmenschlicher Beziehungen und Kultur. Wir veranstalten regelmäßig Themenjahre: China in Russland, Russland in China. Wenn ich mich recht entsinne, haben wir diese Themenjahre mit dem Jahr der chinesischen Sprache in Russland und dem Jahr der russischen Sprache in China begonnen, was kein Zufall war. Ich denke, wir haben das Richtige getan, denn es hat sofort das Interesse beider Nationen füreinander geweckt.
240 Milliarden Dollar [mit Handel] sind eine Menge Geld. Ja, China hat mehr [an Handel] mit Europa und mehr mit den Vereinigten Staaten. Aber Russland wird zu einem sehr wichtigen Wirtschaftspartner für die Volksrepublik China. Wir haben Pläne für Projekte und Investitionen im Wert von 200 Milliarden Dollar auf beiden Seiten, die alle realistisch sind und umgesetzt werden. Daran habe ich keinen Zweifel.
Natürlich brauchen wir einerseits Fachleute für die russische Sprache und andererseits für die chinesische Sprache. Das versteht sich und so wird es sich entwickeln. Angesichts der Tatsache, dass China inzwischen gemäss Kaufkraftparität die weltweit größte Volkswirtschaft repräsentiert und Russland den vierten Platz einnimmt, wird sich dieser Trend künftig weiter verstärken.
Ich wiederhole, was ich letztes Jahr gesagt habe: Das hat nichts mit Russlands Hinwendung nach Asien zu tun, doch ist vielmehr eine natürliche Richtung aufgrund wechselseitiger Beziehungen. Warum? Weil die Wirtschaft wächst, das ist entscheidend. Wir haben diesen Trend bereits Anfang der 2000er Jahre, wenn nicht sogar Ende der 1990er Jahre erkannt und damals begonnen, die Beziehungen zu China aufzubauen. Das ist der Punkt.
Dies ist kein kurzfristiges Phänomen, sondern beruht weitgehend auf dem Wachstum der chinesischen Wirtschaft und, wie ich hoffe, auch auf dem Wachstum der russischen Wirtschaft. Wir sollten darüber noch weiter diskutieren.
Was sind unsere Prioritäten in diesem Bereich? Natürlich ist es der Finanzsektor. Wir müssen verlässliche Finanzströme sicherstellen, die das wachsende Handelsvolumen, das mit 240 Milliarden recht beeindruckend ist, unterfüttern.
Wir müssen uns stärker auf Hightech-Bereiche konzentrieren. Hier hoffe ich natürlich, dass unsere chinesischen Freunde in Russland etwas sehen und finden werden, das sie interessiert. Wir arbeiten beispielsweise seit mehreren Jahren an einem Projekt für einen schweren Hubschrauber. Russland ist hier unangefochten der führende Hersteller: Kein anderes Land der Welt baut schwere Hubschrauber. Die Vereinten Nationen setzen unsere Hubschrauber, die bis zu 20 Tonnen transportieren können, ein. China hat – insbesondere nach tragischen Ereignissen im Zusammenhang mit Naturkatastrophen – Interesse daran gezeigt. Es gibt noch andere Bereiche, wie die Weltraumforschung und den Flugzeugbau.
Aber um ehrlich zu sein und ich sage es Ihnen ganz offen, dass wir überrascht und erfreut waren, als die Chinesen herausragende Ergebnisse bei der Entwicklung künstlicher Intelligenz erzielt haben. Sie ist im Ergebnis zehnmal billiger und zehnmal effektiver, als ihre Konkurrenten. Es stellt ein Ergebnis dar, das unsere chinesischen Freunde erzielt haben. Und wie sieht es mit Genetik und Biologie aus? Dies ist ein Bereich, der sowohl für die Medizin als auch für die Wirtschaft äußerst wichtig und interessant ist.
Nicht zuletzt entwickeln wir militärische und militärische-technische Zusammenarbeit. Dies ist zur Gewährleistung der Stabilität in globalen Angelegenheiten äußerst wichtig. Wir verfolgen einen umfassenden Plan zur Zusammenarbeit in diesem Bereich und unsere Verteidigungsministerien verfolgen eigene Pläne bezüglich ihrer wechselseitigen Beziehungen. Wir führen regelmäßig Übungen durch und werden dies auch in diesem Jahr fortsetzen. Wir kooperieren auch im militär-technischen Bereich. Wir kennen die Wünsche unserer chinesischen Freunde: Es geht nicht nur um Kauf und Verkauf, sondern auch um den Austausch von Technologien. Wir sind bereit dazu und werden auf all diesen Bereichen arbeiten.
Guzman: Vielen Dank, Wladimir Wladimirowitsch.
Damit kommen wir nahtlos zu Europa. Ich möchte das Wort an einen Vertreter eines Landes weitergeben, das Sie sehr gut kennen – natürlich Deutschland.
Hier bei uns ist der Leiter des Nachrichtenagentur DPA. Das Nachrichten-Service ist das Herzstück jeder Agentur. Unser Freund Martin Romanczyk ist zum zweiten Mal bei unserem Treffen dabei – er war auch letztes Jahr auch hier. Er hat alle Stationen seiner Agentur durchlaufen: Er war für die Sport-, Wirtschafts- und Auslandsredaktion zuständig. Jetzt leitet er das Nachrichten-Service.
Martin, Sie haben das Wort.
Putin: Als Sie im Sportbereich tätig waren, worauf haben Sie sich am meisten konzentriert, auf welche Sportart?

Romanczyk: In erster Linie auf Fußball.
Guten Abend, Herr Präsident!
Vielen Dank für die Einladung und die Gelegenheit, hier zu sein.
Der neue Bundeskanzler [Deutschlands], Friedrich Merz, sagte kürzlich, er könne sich Telefonate mit Ihnen vorstellen. Halten Sie das für sinnvoll? Möchten Sie Kontakt zum neuen Bundeskanzler unterhalten? Glauben Sie, dass Friedrich Merz ein erfolgreicherer Vermittler als Donald Trump zwischen Russland und der Ukraine sein könnte?
Vielen Dank!
Putin: Falls der Herr Bundeskanzler anrufen und sprechen möchte – ich habe das schon oft gesagt – lehnen wir keine Kontakte ab und sind immer offen dafür. Vor anderthalb Jahren – oder wie vielen: zwei? – fanden solche Gespräche mit Bundeskanzler [Olaf] Scholz und anderen europäischen Staats- und Regierungschefs regelmäßig statt. Aber irgendwann, nachdem unsere europäischen Partner beschlossen hatten, uns auf dem Schlachtfeld eine strategische Niederlage zuzufügen, haben sie selbst diese Kontakte abgebrochen. Sie haben diese abgebrochen – bitte lassen Sie sie wieder aufnehmen. Wir sind offen, wie ich schon oft sagte.
Kann Deutschland als Vermittler in unseren Verhandlungen mit der Ukraine mehr als die Vereinigten Staaten beitragen? Ich bezweifle das. Der Vermittler muss neutral sein. Doch, wenn wir deutsche Leopard-Panzer auf dem Schlachtfeld begegnen und inzwischen darüber sprechen bzw. die Tatsache betrachten, dass die Bundesrepublik erwägt, Taurus-Marschflugkörper für Angriffe auf russisches Territorium zu liefern, und zwar nicht nur die Ausrüstung selbst, sondern auch Bundeswehrangehörige [zur Bedienung] dazu, dann stellen sich natürlich große Fragen. Jeder weiß, dass dies, falls es dazu käme, keinen Einfluss auf den Verlauf des Krieges haben werde, aber unsere Beziehungen vollständig ruinieren würde.
Daher betrachten wir die Bundesrepublik, ebenso wie viele andere europäische Länder, nicht als neutral, sondern als eine Partei, welche die Ukraine in einigen Fällen wohl als Mittäter in diesen Feindseligkeiten unterstützt!
Wenn Sie dennoch über dieses Thema diskutieren und einige Ideen vorbringen möchten, möchte ich erneut betonen, dass wir jederzeit dafür offen und bereit sind.
Anmerkung der Redaktion: Die nachfolgende zweite Frage der DPA erfolgte erst gegen Ende der Fragestunde. UNSER-MITTELEUROPA hat sie aus Gründen des lückenlosen Zusammenhanges vorgezogen.
Romanczyk: Herr Präsident, ich möchte auf meine erste Frage zurückkommen, denn sie betrifft etwas, das in der deutschen Gesellschaft sehr aktiv diskutiert wird. Olaf Scholz hat als Bundeskanzler über die Lieferung von Taurus-Raketen debattiert. Bundeskanzler Friedrich Merz hat noch nicht öffentlich gesagt, was passieren würde, falls Deutschland Taurus-Raketen liefern würde. Wie würde die Russische Föderation darauf reagieren?
Putin: Ich habe mich dazu bereits geäußert, aber wahrscheinlich nicht klar genug, und ich entschuldige mich für meine unklare Ausdrucksweise. Wir kennen den Hintergrund unserer Beziehungen:
Wir wissen, was in den 1940er Jahren passiert ist! Wir wissen, was während des Zweiten Weltkriegs passiert ist!
Und wir wissen, wie viel Anstrengungen beide Seiten – die Sowjetunion und die Russische Föderation sowie Deutschland – unternommen haben, um die Wunden der Vergangenheit zu heilen. Das ist uns weitgehend gelungen. Das gilt für Ostdeutschland – die Deutsche Demokratische Republik –, aber auch für Westdeutschland – die Bundesrepublik.
Man denke nur daran, was Willy Brandt und seine Parteigenossen leisteten. Aber auch [Helmut] Kohl hat viel getan. Die Sowjetunion war gegen die Teilung Deutschlands:
Es war keine Initiative der Sowjetunion, Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg zu teilen: Wir waren dagegen!
Auf jeden Fall besteht kein Zweifel daran, dass die Sowjetunion und Russland 1990 eine entscheidende Rolle bei der Wiedervereinigung Deutschlands und zum Fall der Berliner Mauer gespielt haben.
Ich hoffe, dass niemand in Deutschland das vergessen hat!
Ich möchte betonen, dass der Vorsitzende des russischen Parlaments [Wjatscheslaw Wolodin] in einem Brief an seinen Kollegen in der Bundesrepublik geschrieben hat:
In der gesamten jüngeren Geschichte hat Russland keinen einzigen Schritt unternommen, der den Interessen des deutschen Volkes und der Bundesrepublik Deutschland widersprochen hätte.
Aber jetzt hat sich die Lage geändert. Ich möchte mich nicht zur Position der Bundesrepublik, die das Ergebnis der Einschätzungen vieler westlicher Länder zu den Ereignissen in der Ukraine ist, äußern. Gut, das ist eine Frage der politischen Einschätzung. Wenn wir jedoch deutschen Panzern in der Ukraine begegnen oder sogar in Kursk, wo deutsches Gerät auf russischem Boden stand, sogar in einem Teil Russlands, den Deutschland nicht als russisch in Frage stellt, dann ist das etwas anderes.
Um was handelt es sich bei Taurus? Es handelt sich um eine hochpräzise Waffe, die ukrainische Militärangehörige nicht handhaben können, dazu sind sie nicht in der Lage – das sind offensichtliche Dinge, die jeder weiss. Ohne Weltraumaufklärung ist der Einsatz von Taurus [Marschflugkörpern] unmöglich. Das können nur westliche Länder. Ohne deutsche Offiziere ist der Einsatz von Taurus unmöglich – nur deutsche Offiziere werden Taurus bedienen können.
Was bedeutet das? Es bedeutet, dass die Bundeswehr mit deutschen Waffen russisches Territorium angreifen wird. Was ist das anderes als eine direkte Beteiligung der Bundesrepublik an einem bewaffneten Konflikt mit der Russischen Föderation? Anders kann man das nicht beschreiben. Das ist jedoch nicht unsere Entscheidung und wir wollen nicht, dass dies geschieht. Falls die Führung der Bundesrepublik diese Entscheidung trifft, dann werden wir diese akzeptieren müssen.
Ich werde jetzt nicht ins Detail gehen, aber dies würde unseren Beziehungen sicherlich schweren Schaden zufügen und ich drücke mich noch sehr milde aus!
Doch, es wird keinen Einfluss auf den Verlauf des Krieges nehmen, da die russischen Streitkräfte auf allen Bereichen im strategischen Vorteil sind. Egal, was Leute sagen, doch unsere Truppen rücken an der gesamten Front – jeden Tag, einmal mehr oder einmal weniger – vor, doch sie kommen täglich voran. Und weitere Vorstöße sind unvermeidlich, selbst wenn Taurus-Marschflugkörper eingesetzt würden. Das heißt, Sie werden die Beziehungen zu Russland zerstören, doch auf das Schlachtfeld wird es keinen Auswirkungen haben.
Das ist letztlich die Entscheidung der deutschen Führung, gleichwie sie über das Mandat des deutschen Volkes verfügt!
Sie wissen, was dort vor sich geht – ich meine an der [ukrainischen Front]. Ich hoffe, Sie wissen das. Vielleicht können Sie aus politischen Gründen nicht allen alles objektiv berichten, aber jeder weiß es. Ich hoffe, dass Ihre Mitarbeiter, die dort arbeiten, alles sehen können.
Die ukrainischen Streitkräfte haben ihre Haupteinheiten nur noch zu 47 Prozent besetzt – ihre Angriffseinheiten mit sogar noch weniger. Und wie geht das weiter? Was kommt als Nächstes? Es geht nicht einmal darum, ob westliche Länder Waffen liefern oder nicht. Das ist natürlich wichtig. Doch, sobald der Personalstand unter 50 Prozent fällt, gelten die entsprechenden Einheiten einfach als kampfunfähig und kampfuntauglich. Dort [in der Ukraine] findet eine Massen- & Zwangsmobilisierung statt. Sie wissen wahrscheinlich davon.
Ich verstehe, dass Sie aus politischen Gründen zum Schweigen gezwungen sind, aber ich hoffe, Sie sind sich dessen bewusst!
Man hat zugestimmt, 1.500 achtzehnjährige Burschen zu rekrutieren, aber ich glaube, sie haben nur 1.000 zusammenbekommen. Davon sind 500 von ihnen einfach desertiert. Die Zahl der Deserteure steigt rapide an. Die Verluste übersteigen die Zahl der Mobilisierten. Das ist es und was kommt als Nächstes?
Deshalb sagen wir: „Lasst es uns tun – lasst uns eine Einigung erzielen, lasst uns an den Verhandlungstisch zurückkehren. Wir haben 2022 in Istanbul die Bedingungen für ein Abkommen, welches viel milder als jetzt war, angeboten. Die Lage hat sich geändert und wird so bleiben, wie sie ist. Wir sind jedoch weiterhin bereit, auf der Grundlage der in Istanbul dargelegten Prinzipien zu verhandeln. Wenn sie sich weigern zu verhandeln, könnte sich die Lage für sie verschlechtern. Es gibt keinen Grund das verzögern – wir sollten uns an den Verhandlungstisch setzen!“
Ich erfinde das nicht, glauben Sie mir, das sind absolut objektive Informationen. Die Einheiten [der Ukraine] sind nur noch zu 47 Prozent besetzt. Es ist völlig irrelevant, ob die Taurus-Marschflugkörper geliefert würden oder nicht. Aber denken Sie mal darüber nach:
Besteht die Notwendigkeit die Taurus-Marschflugkörper wirklich zu liefern, um die russisch-deutschen Beziehungen komplett zu begraben?
Guzman: Vielen Dank, Wladimir Wladimirowitsch.
Wir bleiben in Europa. Die Nachrichtenagentur Reuters bedarf keiner besonderen Vorstellung. Vertreter von Reuters haben an fast allen Treffen, die stattfanden, teilgenommen.
Heute ist der Chefredakteur der Nachrichtenagentur Reuters, Simon Robinson, bei uns. Er ist eigentlich in Australien geboren, hat aber in der ganzen Welt gearbeitet, unter anderem im Nahen Osten, in den Vereinigten Staaten und in Afrika. Er ist zum ersten Mal bei unserem Treffen, hat aber einige Fragen an Sie.

Simon Robinson: Vielen Dank, Herr Präsident.
Ich habe eine Frage zum Iran. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat erklärt, dass ein israelischer Angriff auf den Iran zu einem Regimewechsel führen könnte. Donald Trump hat die bedingungslose Kapitulation des Iran gefordert. Stimmen Sie dem israelischen Ministerpräsidenten und dem Präsidenten der Vereinigten Staaten zu?
Putin: Ich verstehe Ihre Frage nicht ganz. Ich soll womit übereinstimmen? Möchten Sie, dass ich mit etwas übereinstimme oder nicht? Sie haben etwas gesagt und dann haben Sie gefragt: Stimmen Sie dem zu? Zu was?
Robinson: Stimmen Sie der Einschätzung jener zu, dass dies zu einem Regimewechsel führen könnte und dass sich der Iran auf eine bedingungslose Kapitulation vorbereiten sollte?
Putin: Wie Sie wissen, stehen Russland und ich in dieser Frage in Kontakt mit dem israelischen Ministerpräsidenten und Präsident Trump. Wenn etwas begonnen wird, muss immer abgewartet werden, ob das Ziel erreicht werden kann oder nicht.
Wir sehen, dass trotz der Komplexität der innerpolitischen Prozesse im Iran – und wir wissen davon und ich glaube nicht, dass es notwendig ist, weiter darauf einzugehen – die Gesellschaft sich weiterhin um die politische Führung des Landes konsolidiert. Das tritt fast immer ein [im Fall eines Überfalls auf ein Land] und der Iran bildet da keine Ausnahme. Das ist der erste Punkt.
Der zweite sehr wichtige Punkt – alle sprechen darüber, und ich werde nur wiederholen, was wir wissen und von allen Seiten hören – ist, dass diese unterirdischen Fabrikationsstätten existieren und ihnen nichts geschah. In dieser Hinsicht halte ich es für richtig, dass alle Seiten nach Wegen suchen, um die Feindseligkeiten zu beenden und eine Einigung zwischen allen Konfliktparteien zu erzielen, damit einerseits die Interessen des Iran bezüglich seiner nuklearen Aktivitäten, einschließlich der friedlichen Nutzung der Kernenergie – natürlich meine ich damit die friedliche Nutzung der Kernenergie und friedliche nukleare Aktivitäten auf anderen Bereichen – und andererseits die Interessen Israels in Bezug auf die bedingungslose Sicherheit des jüdischen Staates befriedigt würden. Das ist eine heikle Frage und natürlich müssen wir hier sehr vorsichtig vorgehen. Meiner Meinung nach kann jedoch eine solche Lösung gefunden werden.
Wie bekannt, haben wir das Projekt im Iran, das von deutschen Unternehmen angefangen wurde, wieder aufgenommen und das Kernkraftwerk Buschehr fertiggestellt… Die deutschen Unternehmen zogen ab und die Iraner haben uns gebeten, weiterzumachen. Das war schwierig, weil die Anlage von deutschen Spezialisten entworfen worden war und Rosatom dies an das russische Design anzupassen hatte.
Dennoch haben wir es geschafft und dieser Block arbeitet erfolgreich. Wir haben einen Vertrag über den Bau von zwei weiteren Blöcken unterzeichnet. Die Arbeiten schreiten voran und unsere Spezialisten sind vor Ort. Es sind über 200 Personen. Wir haben mit den israelischen Behörden vereinbart, dass ihre Sicherheit gewährleistet würde.
Generell scheint es mir, dass angesichts der Pläne des Iran, die Nutzung und Entwicklung der friedlichen Atomenergie fortzusetzen, dies auch in der Landwirtschaft, in der Medizin usw. möglich ist und wir bezüglich Kernenergie mit dem Iran zusammenarbeiten könnten. Warum denke ich das? Weil das Vertrauen zwischen unseren Ländern recht groß ist. Wir haben sehr gute Beziehungen zum Iran. Wir könnten diese Arbeit fortsetzen und ihre Interessen in diesem Bereich wahren.
Ich werde jetzt nicht ins Detail gehen, da es viel davon gibt und wir das sowohl mit der israelischen als auch mit der amerikanischen Seite besprochen hatten. Wir haben auch bestimmte Signale an unsere iranischen Freunde gesendet. Generell können wir die Interessen des Iran im Bereich der friedlichen Kernenergie wahren und gleichzeitig die Sicherheitsbedenken Israels berücksichtigen.
Meiner Meinung nach gibt es solche Optionen. Ich wiederhole, wir haben sie allen unseren Partnern vorgelegt, einschließlich den Vereinigten Staaten, Israel und dem Iran:
Wir zwingen niemandem etwas auf – wir diskutieren lediglich mögliche Lösungen zur Situation!
Die endgültige Entscheidung liegt jedoch bei der politischen Führung dieser Länder, insbesondere des Iran und Israels.
Guzman: Vielen Dank, Wladimir Wladimirowitsch.
Wie Sie wissen, kommt es in diesem Jahr zum 75. Jubiläum der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Russland und Indonesien. Der indonesische Präsident ist in St. Petersburg eingetroffen, um am Wirtschaftsforum teilzunehmen, und ich gehe davon aus, dass Sie ihn morgen oder übermorgen treffen werden.
Der Generaldirektor der indonesischen Agentur hat sich jedoch bereits mit dem Präsidenten getroffen und steht nun für ein Gespräch mit Ihnen zur Verfügung. Daher möchten wir ihm das Wort erteilen.
Wir heissen Sie willkommen!

Quelle: Screenshot Kreml
A. Munir: Wir sind sehr stolz darauf, heute den Besuch von Präsident Prabowo [Subianto] in Russland miterleben zu dürfen. Wir möchten auch einen bedeutenden Beitrag zum Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg leisten.
Wir erkennen, dass unser Präsident Prabowo eine besondere Verbundenheit mit Russland hat. Vor seiner Ernennung hatte er bereits ein Treffen mit Ihnen, Herr Präsident. Wir betrachten dies als einen sehr wichtigen offiziellen Anlass für unsere Länder.
Wie lautet die Priorität von Wladimir Wladimirowitsch in Bezug auf Indonesien zum Zeitpunkt, an dem unsere Beziehungen zu Russland ihr 75-jähriges Jubiläum begehen?
Wir tätigen bereits Investitionen und arbeiten im Tourismus-, sowie im Militärbereich und Handel zusammen. Das liegt daran, dass Indonesien derzeit versucht, Investitionen anzuziehen, insbesondere aus großen Ländern, mit denen Indonesien spezielle Programme zum Nickelabbau und zur Herstellung von Produkten hat, die aus Indonesien bezogen werden sollen. Das ist der erste Schritt.
Zweitens wollten wir jetzt wissen, welchen Beitrag Russland dazu leisten kann, um die unsichere Lage der Weltwirtschaft zu verbessern. Inzwischen gibt es die Situation einer Achse mit China, einer Achse mit den Vereinigten Staaten und einer Achse mit anderen großen Ländern der Welt.
Ich denke, dass es in Zukunft auch in Asien notwendig sein wird, endlich etwas Sicherheit in den wirtschaftlichen Bereich zu bringen, natürlich auch in Indonesien, das hinsichtlich seiner Bevölkerung, Arbeitskräfte und geopolitischen Lage auf der internationalen Bühne ein sehr großes Potenzial zeigt.
Putin: Sie haben die Beziehungen zwischen Russland und Indonesien und unsere Beziehungen zum indonesischen Präsidenten absolut richtig beschrieben. Er hielt es tatsächlich für möglich, nach den Wahlen, aber noch vor seiner Amtseinführung, zu einem Besuch nach Moskau zu kommen und wir haben dies sehr zu schätzen gewusst. Das ist wirklich ein sehr gutes Zeichen dafür, dass Indonesien unter dem derzeitigen Präsidenten an einer umfassenden Entwicklung unserer Beziehungen interessiert ist.Nun, was soll ich sagen? Indonesien entwickelt sich sehr schnell und rasant. Es wird zu einem der größten Länder der Welt. Wie viele Menschen leben derzeit in Indonesien? Nahezu 300 Millionen Menschen, nicht wahr?
Munir: 280 Millionen Bewohner.
Putin: Stellen Sie sich vor, 280 Millionen Menschen! Viele europäische Länder, sogar wir in Russland, betrachten uns alle als Großmächte. Aber denken Sie einmal darüber nach: Hier ist Indonesien – 280 Millionen Menschen und das Land wächst ständig weiter.
Verstehen Sie, was hier geschieht? Die Welt verändert sich dramatisch und das betrifft nicht nur die Bevölkerung. Diese Länder und ihre Volkswirtschaften befinden sich im rasanten Wandel, mit Veränderungen ihrer Wirtschaftsstrukturen, einem Anstieg des BIP, einem schnelleren Wirtschaftswachstum und einem verbesserten Bildungsniveau.
All diese Länder werden sicherlich darum kämpfen, ein gutes Einkommensniveau für ihre Bevölkerung zu erreichen. Dies wird unweigerlich zu einer ganzen Reihe von Maßnahmen, die diese Länder in Bezug auf Wirtschaft, Wissenschaft und Bildung ergreifen werden, führen. Sie nehmen eine sehr ernsthafte und mächtige Position in der Welt und Weltwirtschaft ein.
So sehen wir Indonesien, zumal wir seit Jahrzehnten sehr gute, freundschaftliche und vertrauensvolle Beziehungen zueinander pflegen. Natürlich gibt es traditionelle Bereiche unserer Zusammenarbeit, die wir weiterhin unterstützen werden. Wir werden uns aber auch um eine Diversifizierung unserer Beziehungen bemühen. Ich glaube, dass das derzeitige Handelsvolumen nicht unser volles Potenzial widerspiegelt.
Wir werden morgen sicherlich ein ausführliches Gespräch mit dem indonesischen Präsidenten führen und alle Bereiche erörtern, die wir als vorrangig betrachten. Ich möchte nicht vorgreifen, denn er ist bereits eingetroffen und wir werden uns morgen früh treffen. Wir werden mehrere Stunden zusammen verbringen und diese Fragen ausführlich diskutieren.
Sie haben jedoch einige Probleme angesprochen: Die Probleme zwischen den Vereinigten Staaten und der Volksrepublik China im Bereich der Zölle und Handelsbeziehungen. Ja, die Volksrepublik China hat einen Überschuss im Handelsumsatz und es ist wahrscheinlich notwendig, sich um einen Ausgleich zu bemühen. Aber ich stimme unseren chinesischen Freunden hier zu:
Das sollte ruhig und im Rahmen von Verhandlungen geschehen und es sollte definitiv möglich sein, das gewünschte Ergebnis zu erzielen!
Ich habe keinen Zweifel daran, dass die Vereinigten Staaten letztendlich zu dem gleichen Schluss kommen werden. Was die derzeitige Administration tut, ist, die Messlatte für Verhandlungen höher zu legen, um dann in Verhandlungen einzutreten und für beide Seiten akzeptable Lösungen zu finden. Ich glaube, dass dies auch in anderen Bereichen geschehen wird.
Der Präsident der Volksrepublik China hat die bekannte Strategie – die „Belt & Road Initiative“ (BRI) vorgeschlagen. Diese Strategie zielt darauf ab, Bedingungen für die Zusammenarbeit mit allen Nachbarländern zu schaffen, nicht nur mit den unmittelbaren Nachbarn, sondern auch mit denen, die ähnliche Ansätze für den Aufbau von Handels- und Wirtschaftsbeziehungen verfolgen. Und es funktioniert, ob Sie es glauben oder nicht!
Indonesien beginnt, im Rahmen von BRICS zu arbeiten und das mit großer Zuversicht. Wir werden unser Bestes tun, um sicherzustellen, dass Indonesien der BRICS-Familie beitritt, die notwendigen Vorteile aus dieser gemeinsamen Arbeit zieht und spürt, dass die BRICS-Familie und die von BRICS festgelegten Regeln einen positiven Einfluss auf die Entwicklung der Wirtschaft Ihres Landes ausüben.
Die BRICS-Länder, darunter auch Russland, sind sicherlich daran interessiert, ihre Beziehungen zu Indonesien in Bereichen auszubauen, die für Sie von vorrangiger Bedeutung sind. Dazu gehören in erster Linie die Hochtechnologiebranchen. Wir haben unseren indonesischen Partnern etwas zu bieten und ich bin zuversichtlich, dass auch die Indonesier uns interessante Ideen liefern können. Wir werden diese Fragen morgen mit dem Präsidenten [Indonesiens] ausführlich erörtern.
Hier geht es zu Teil II
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Übersetzung: UNSER-MITTELEUROPA
UNSER MITTELEUROPA erscheint ohne lästige und automatisierte Werbung innerhalb der Artikel, die teilweise das Lesen erschwert. Falls Sie das zu schätzen wissen, sind wir für eine Unterstützung unseres Projektes dankbar. Details zu Spenden (PayPal oder Banküberweisung) hier.
WEIDEL IM KREML! Putin lobt AfD – Merz gerät weltweit unter Druck! – Video:
https://www.youtube.com/watch?v=4oHhoBDESb0
Putin macht eine knallharte Ansage an Friedrich Merz und sonstige Kriegstreiber in der BRD – Video:
https://www.youtube.com/watch?v=dz9TkvL1i_k
Fakt ist m. A. n. vor dem Maidään null Probleme mit Ru hatten.
Meiner Ansicht nach.
Wer sich die Vergangenheit zurechtlügt wie das heutige Rußland, hat keine Zukunft, schon gar nicht mit bunten globalen=internationalen Tagungen. Wenn ich die verschiedenen fremden Visagen schon sehe…
Kriegstreiber Merz lässt alle Hemmungen fahren
Bundeskanzler Friedrich Merz wurde im ZDF gefragt, ob es nicht sehr verlockend sei, „dass die Israelis jetzt die Drecksarbeit mache“? Merz stimmte zu und lobte die völkerrechtswidrigen Angriffe Israels auf den Iran. Und die Bundesregierung hat indirekt zugegeben, Israel mit Tankflugzeugen zu helfen.
https://anti-spiegel.ru/2025/kriegstreiber-merz-laesst-alle-hemmungen-fahren/