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Bild: Eddie Codel/ flickr/ CC BY-NC-SA 2.0

Das Social Credit System der Wirtschaft, das sogenannte ESG-System (Environmental, Social, Governance) belohnt bekanntlich „gehorsame“ Unternehmen unter anderem mit „bevorzugten“ Investitionen.

Bis dato standen dabei im „Ranking“ ganz oben, Themen wie Klimaschutz, Nachhaltigkeit oder Diversity. Dabei würde jedoch die boomende Rüstungsindustrie gänzlich auf der „Strecke bleiben“, nun greift man also hierbei ganz einfach tief in die Trickkiste.

Atomwaffen werden für nachhaltig erklärt

Das augenblicklich höchst lohnenswerte Investment in Rüstung hatte bis dato allerdings in dieses Konzept so gar nicht hineingepasst. Die Trickkiste der „globalistischen Manipulation“ machts möglich, im Handumdrehen werden somit Atomwaffen „ganz einfach“ als nachhaltig umgedeutet, wie auch report24 zu berichten wusste.

Die Deutsche-Bank-Tochter „DWS“ plant nun in diesem Zuge, einen Teil ihrer Nachhaltigkeitsfonds für Rüstungsinvestitionen zu öffnen, wie multipolar berichtet hatte. Darauf hatte der „Dachverband der Kritischen Aktionäre“ im Vorfeld seiner Hauptversammlung Mitte Juni, des Vermögensverwalters mit Sitz in Frankfurt am Main, aufmerksam gemacht. In Nachhaltigkeitsfonds der „DWS“ könnten nun sogar Hersteller von „kontroversen Waffen wie Nuklearwaffen und Waffen aus abgereichertem Uran“ enthalten sein, hieß es dazu in einer Mitteilung der Organisation. Nach Angaben des „DWS“-Chefs Stefan Hoops habe die Öffnung das Potenzial, „Hunderte von Milliarden“ Euro an Waffenhersteller freizusetzen, berichtete dazu ebenfalls das Handelsblatt.

Konflikt zwischen Ethik und Wirtschaftswachstum

Europaweit suchen Fondsmanager laut Handelsblatt vermehrt nach Möglichkeiten, „eine Industrie zu finanzieren, deren geopolitische Bedeutung angesichts von Kriegen und einer Verschlechterung der Beziehungen zu den USA zugenommen hat“. Bernhard Führer, Gründer der Vermögensplanungsgesellschaft „Strategy & Plan“, schrieb dazu bereits Ende Mai im „linkslastigen, staatsfinanzierten“ österreichischen Standard über einen „wachsenden Zielkonflikt zwischen ethischen Anlagekriterien und den wirtschaftlichen Chancen von Investitionen in die Rüstungsindustrie“. Im Kern geht es dabei um sogenannte ESG-Fonds (Environmental, Social, Governance). Sie richten sich an Investoren, die Wert auf ethische, soziale und ökologische Kriterien legen. Laut Führer sind die ESG-Richtlinien „nicht auf die neuen geopolitischen Realitäten ausgelegt“.

Mairead McGuinness, ehemalige Kommissarin für Finanzdienstleistungen in der EU-Kommission, erklärte dazu bereits Ende 2024, „in der Industriestrategie der EU für den Verteidigungsbereich (EDIS) ist die Verbesserung des Zugangs der Verteidigungsindustrie zu Finanzmitteln eine Priorität.“

Nachhaltigkeit ausgeweitet durch „Ukraine-Konflikt“

Andreas Niklaus, Vorstand bei der „State Street Bank International“, konstatierte im März 2022 in der „Frankfurter Allgemeinen“ ebenfalls, „die meisten ESG-Initiativen konzentrierten sich auf den Klimawandel, Diversity und die Unternehmensführung.“ Der Einmarsch Russlands in die Ukraine habe Risiken wie Krieg, Energiesicherheit und humanitäre Belange in den Vordergrund gerückt „und die Bedeutung des Begriffs Nachhaltigkeit ausgeweitet“. ESG-Anleger hätten nun begonnen, sich zu fragen, ob Rüstungsaktien Teil eines ESG-Portfolios sein könnten. Laut eines Berichts der Financial Times hatten Europas ESG-Fonds vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs ihren Bestand an Verteidigungswerten zwischen dem ersten Quartal 2022 und September 2024 mehr als verdoppelt. Jedenfalls scheint der Interpretation Tür und Tor geöffnet zu sein und in jedem Fall muss „Putin“ im weitesten Sinne auch dafür nun „Pate stehen“.

Rüstungsindustrie beklagt sich und wird „Grün“

Der „Bundesverband der Deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie“ (BDSV) beklagt nämlich bereits seit längerem, dass Rüstungsfirmen aus grünen Wertpapierfonds „ausgeschlossen“ seien. Im Papier „Frieden Sicherheit Nachhaltigkeit” vom Mai 2022 erklärt BDSV-Hauptgeschäftsführer Hans Christoph Atzpodien, „wenn wir unsere demokratisch-freiheitliche Lebensform gegen Aggression verteidigen wollen, dann brauchen unsere verfassungsmäßigen Streitkräfte dazu auch Waffen.“ Nur so könnten die Lebensgrundlagen geschützt werden. Bereits im Oktober 2020 bezeichnete Atzpodien „Sicherheit als ‚Mutter‘ aller Nachhaltigkeit“.

Das Magazin Jacobin machte diesbezüglich bereits im Mai darauf aufmerksam, dass immer häufiger behauptet werde, Investitionen in Rüstungsunternehmen seien nachhaltig, „schließlich könne Europa nur auf diese Weise die Demokratie verteidigen, was Nachhaltigkeit überhaupt erst ermöglicht.“ Recherchen der Zeitung taz und der Organisation „LobbyControl“ zeigen ebenfalls, dass hinter solchen Behauptungen eine „massive Kampagne der Waffenlobby“ stecke. Investitionen in „Verteidigung, Resilienz und Sicherheit” sollten an sich als nachhaltig gewertet werden, da sie Frieden sicherten und so erst Nachhaltigkeit ermöglichten. Diese Argumentation habe, freilich wohl nicht zuletzt bekanntermaßen massiver Lobbyarbeit,  Eingang in mindestens zwei der wichtigsten Strategiedokumente der EU-Kommission gefunden. „Teilweise finden sich Formulierungen, die sich wortgleich mit Aussagen in Stellungnahmen eines Rüstungslobbyverbandes decken”, erklärte dazu „LobbyControl“.

Atomwaffen als nachhaltig – EU machts möglich

Der österreichische Naturwissenschaftler und Friedensaktivist Peter Weish erkennt hier ähnliche Netzwerke am Werk wie bei der Atomkraft. Auch die soll nach dem Willen von Lobbyisten als „umweltfreundlich“ eingestuft werden, erklärte er auf Anfrage von Multipolar. Der Berliner Gewerkschaftssekretär Ralf Krämer, der mit der Initiative „Gewerkschaften gegen Aufrüstung und Krieg” kooperiert, betonte gegenüber Multipolar, „Investitionen in Rüstungsunternehmen haben mit ‚Nachhaltigkeit’ überhaupt nichts zu tun“. Kriege, Rüstung und Militäraktivitäten seien im Gegenteil in immer höherem Maße für Naturzerstörung verantwortlich, „eine Rettung von Menschen und Natur wird nur möglich sein, wenn die Hochrüstung gestoppt und stattdessen abgerüstet wird, und zwar weltweit.“

Juliane Hauschulz von der „Internationalen Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen“ (ICAN) hält es für einen „Skandal“, dass selbst Atomwaffen inzwischen als „nachhaltig” eingestuft werden. Auf Multipolar-Anfrage erklärte sie, die Einstufung konventioneller Rüstung als „nachhaltig“ mache den Begriff Nachhaltigkeit „lächerlich“. Das ICAN-Vorstandsmitglied erinnerte daran, dass die Zahl der Finanzinstitute, die in Atomwaffenproduktion investieren, seit Inkrafttreten des Atomwaffenverbotsvertrags Anfang 2021 „enorm“ gesunken sei. Der im Februar 2025 veröffentlichte Report „Don’t Bank on the Bomb” zeige allerdings, dass trotzdem schon jetzt knapp 514 Milliarden US-Dollar in Anleihen und Aktien von Firmen gehalten werden, die an der Atomwaffenproduktion beteiligt sind. Die Einstufung dieser Investitionen als „nachhaltig“ könnte daher „erwünschter Weise“ für einen massiven Anstieg sorgen.

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Von ELA

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