web analytics
Bild: .controller-institut

Der Chef von TotalEnergies hatte jüngst davor gewarnt, dass die Kostensteigerungen für Diesel-Kraftstoff anhalten werden. Brüssels achtzehntem Sanktionspaket sei Dank, das wichtige Versorgungswege mit Russland unterbrochen hatte. Die Diesel-Verteuerung aufgrund der jüngsten EU-Sanktionen könnte dauerhaft sein, warnen Branchen-Experten.

Dieselpreise weltweit auf „Höhenflug“

Die jüngsten Sanktionen der EU, die den Import von Ölprodukten aus russischem Rohöl verbieten, treiben laut dem Chef von TotalEnergies, Europas größtem Ölraffinerieunternehmen, die Dieselpreise weltweit in ungeahnte Höhen.

Die EU hatte bekanntlich Mitte Juli ihr 18. Sanktionspaket im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt beschlossen, das die Einfuhr von Ölprodukten aus russischem Rohöl verbietet, selbst wenn diese außerhalb der Union raffiniert worden waren.

Außerdem senkte die EU die Preisobergrenze für russisches Öl auf 47,60 US-Dollar und sanktionierte über 100 Schiffe, die Brüssel als „Schattenflotte“ bezeichnet hatte, die russisches Öl transportieren und die Sanktions-Beschränkungen umgehen würden.

Die europäischen Diesel-Futures sind in den letzten Wochen stark gestiegen und erreichten zeitweise einen Preis von umgerechnet 110 US-Dollar pro Barrel, da Händler nach dem EU-Verbot auf alternative Lieferanten ausweichen, erläuterte TotalEnergies-CEO Patrick Pouyanne am 25. Juli anlässlich der Bekanntgabe der Unternehmensergebnisse für das zweite Quartal.

Kostenexplosion durch lange Transportwege

„Wir gehen davon aus, dass die Dieselpreise auf dem Weltmarkt dauerhaft erhöht bleiben werden“, erklärte Pouyanne laut Angaben von Bloomberg.

Diesel kommt jetzt aus dem Nahen Osten oder aus weiter entfernten Raffinerien in den USA, was die Kosten erhöht.

Er fügte hinzu, dass das Verbot von Kraftstoffen aus russischem Rohöl in ausländischen Raffinerien die Versorgungslage weiter verschärft habe. Die EU verhängte auch Sanktionen gegen die indische Raffinerie Vadinar, die sich teilweise im Besitz des russischen Energiekonzerns Rosneft befindet und ein wichtiger Lieferant von raffiniertem russischem Rohöl für die EU gewesen war.

„Die Menschen haben diese Nachricht aus der EU unterschätzt“, sagte Pouyanne. „Für mich hat das etwas Strukturelles.“

Der Firmenchef wies darauf hin, dass die Abkehr von russischen Lieferungen dazu geführt habe, dass Raffinerien auf leichteres Rohöl zurückgreifen, aus dem weniger Diesel gewonnen werden kann. Viele EU-Anlagen haben das russische Urals-Rohöl durch leichteres US-Rohöl ersetzt, was die Dieselproduktion erschwert.

Das jüngste Verbot baut freilich auf früheren Sanktionen auf, die bereits direkte Importe von russischem Rohöl und Kraftstoffen eingeschränkt hatten. Ökonomen warnen, dass dieser Schritt nach hinten losgehen könnte, da die EU weiterhin unter einem strukturellen Mangel an Diesel leidet und stark von Russland, einem ihrer wichtigsten externen Energielieferanten, abhängig ist. Diesel bildet die Grundlage großer Teile der EU-Wirtschaft, wobei vor dem Ukraine-Konflikt mehr als ein Drittel des Kraftstoffs aus Russland bezogen worden war.

Russland hingegen hat die Sanktionen als illegal bezeichnet, sie als „zweischneidiges Schwert“ gebrandmarkt und gewarnt, dass jede neue Runde die Auswirkungen auf die Länder, die sie unterstützen, verschlimmern würde.



UNSER MITTELEUROPA erscheint ohne lästige und automatisierte Werbung innerhalb der Artikel, die teilweise das Lesen erschwert. Falls Sie das zu schätzen wissen, sind wir für eine Unterstützung unseres Projektes dankbar. Details zu Spenden (PayPal oder Banküberweisung) hier.



+

+

 

Von Redaktion

4 Gedanken zu „EU-Sanktionen sei Dank – Diesel wird dauerhaft teurer“
  1. die die einst dölfi den diesel für ihre planspiele lieferten sitzen bis heute an den schalthebeln der macht…
    seit ihr alle dummgeschult?

    1
  2. Die Diktatur hat doch sowieso dem Diesel den Krieg erklärt. Finde den Zusammenhang … Der Rest der Welt freut sich über billigereren Diesel, weil das russische Angebot ja dadurch nicht verringert wird. Aber über 80% sagen ausdrücklich „wollen wir so haben“, jede Wahl beweist es und die verbleibenden ~20% der Schein-Alternative freuen sich auf „AfD will sich der Union mit Zugeständnissen nähern um auf eine mögliche Koalition hinzuarbeiten“ darauf.

    4
  3. HEIZÖL Leute! Rote Farbe zerlegt sich innerhalb kürzester Zeit wenn der Behälter in der Sonne steht und dann ist das Zeug sogar der TEURE DIESEL, ganz ohne „BIO“-Müll! POWER-DIESEL sozusagen und fröhlich macht er auch ganz nebenbei! Ob es mit UV-Lampe auch funktioniert muss man versuchen, läge aber nahe, dann käme man auch in diesem „Hitzesommer“ bei Regen zu seinem Zeug! Kreativität ist gefragt in Zeiten wie diesen, waren wir nicht gerade dafür mal berühmt sogar?

    5

Schreibe einen Kommentar zu Wambacher Hubert Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert