Sechs Monate nach Israels Angriff auf den staatlichen Rundfunksender Irans, IRIB, dem auch dessen Chefredakteur zum Opfer fiel, was die International Federation of Journalists als Kriegsverbrechen verurteilte, gab Sergey Lawrow am 15.12.2025 dem Sender IRIB ein Interview.
Das Interview von Sergey Lawrow durch IRIB, dem Rundfunk
der Islamischen Republik Iran im Transkript auf Deutsch – Teil 2
[…]
IRIB: Vielen Dank für Ihren ausführlichen Kommentar zu internationalen Fragen. Angesichts der Bedingungen, mit denen die internationale Gemeinschaft konfrontiert ist: Wo stehen die iranisch-russischen Beziehungen in der Außenpolitik Russlands?
Sergej Lawrow: Sie stellen eine der Prioritäten unseren bilateralen Beziehungen dar. Der Vertrag zur Umfassenden Strategischen Partnerschaft zwischen der Russischen Föderation und der Islamischen Republik Iran, der von den Präsidenten Wladimir Putin und Massud Peseschkian während des Besuchs Ihres Staatschefs in Russland Anfang dieses Jahres unterzeichnet worden war, ist im Oktober in Kraft getreten. Der Vertrag legt die Grundsätze unserer gegenseitigen Solidarität fest, sowie unsere Unterstützung zu Grundsatzfragen zur Entwicklung internationaler Beziehungen und bilateraler Zusammenarbeit sowie für einige zusätzliche Schritte, die für den Aufbau von Wirtschafts-, Investitions- und Handelsbeziehungen sowie Infrastrukturprojekte erforderlich sind.
Die zwischenstaatliche Kommission für Handel und wirtschaftliche Zusammenarbeit spielt in dieser Hinsicht eine entscheidende Rolle. Sie wird vom iranischen Ölminister Mohsen Paknejad und unserem Energieminister Sergej Tsivilyov geleitet. Es handelt sich um eine zuverlässige und effiziente Einrichtung. Sie wird sich mit der Ausarbeitung konkreter Schritte zur Umsetzung der relevanten Handels-, Wirtschafts- und Investitionsaspekte des Vertrags über eine umfassende strategische Partnerschaft befassen.
Was die Wirtschaft betrifft, so eröffnen die Beziehungen zwischen dem Iran und der EAWU [Eurasischen Wirtschaftsunion] zusätzliche Möglichkeiten. Im Jahr 2023 unterzeichnete der Iran ein Freihandelsabkommen mit der Eurasischen Wirtschaftsunion und hat in dieser Organisation Beobachterstatus. Es ist ein seltener Fall, indem einem Nichtmitglied der EAWU ein solcher Status zukommt. Das Freihandelsabkommen bietet dem Iran und den Mitgliedern der EAWU [Eurasischen Wirtschaftsunion] mehr Möglichkeiten ihren Handel auszubauen.
Wir und der Iran haben große Pläne hinsichtlich der Entwicklung unseres gemeinsamen geo-ökonomischen Raums im Kontext der bestehenden Trends in Eurasien, wo die Integration zunehmend dynamischer und, wie ich meine, immer konkurrenzfähiger wird. Nicht nur eurasische Länder aus relevanten Teilen unseres gemeinsamen riesigen Kontinents, sondern auch Akteure von außerhalb der Region, die keine kaspischen oder zentralasiatischen Staaten oder südkaukasischen Nationen sind, wie vor allem unsere westlichen „Freunde“ versuchen permanent, in lokale Entwicklungen einzudringen, sie ihren einseitigen Interessen zu unterwerfen und den Ländern in den relevanten Regionen Entscheidungen, die in erster Linie dem Westen dienen, zu diktieren:
Dies stellt zweifellos eine Fortsetzung kolonialer und neokolonialer Praktiken dar!
Es lief darauf hinaus, dass der Westen stets auf Kosten anderer leben möchte. Dasselbe können wir in der Kaspischen Region beobachten, wo der Westen plant und versucht, die Gruppe der fünf Kaspischen Staaten zu spalten und Entscheidungen durchzusetzen, die keinen Konsens der Kaspischen Länder finden werden.
Jedenfalls wurde auf dem letzten Gipfeltreffen der Kaspischen Staaten im Jahr 2018 ein Übereinkommen über den rechtlichen Status des Kaspischen Meeres unterzeichnet. In diesem Übereinkommen ist eindeutig festgelegt, dass alle Fragen im Zusammenhang der Nutzung der Ressourcen in der Kaspischen Region, zum Umweltschutz und der Nutzung von Sicherheitsstrukturen ausschließlich von den fünf Anrainerstaaten des Kaspischen Meeres entschieden würden. Dies bildet den obersten Grundsatz.
Übrigens haben alle Länder der Kaspischen Staaten dieses Übereinkommen ratifiziert. Nur die Ratifizierung der Islamische Republik Iran steht noch aus. Angesichts der rasanten und turbulenten Entwicklungen in der Welt und in diesem Teil Eurasiens ist es wichtig, den Grundsatz der Nichteinmischung „Nicht-kaspischer Staaten“ in die Angelegenheiten der Region endgültig verankern zu lassen. Deshalb sehen wir der Ratifizierung des Übereinkommens durch Teheran mit Spannung entgegen.
Darüber hinaus hat Teheran das nächste Gipfeltreffen für Anrainerstaaten des Kaspischen Meeres für August 2026 in Teheran initiiert. Es bleibt zu hoffen, dass die Konvention bis dahin in Bezug auf das Völkerrecht und in der Praxis vollständig anwendbar sein wird.
Eines der gemeinsam mit dem Iran umgesetzten Projekte ist der Internationale Nord-Süd-Verkehrskorridor. Er umfasst drei Routen: die westliche, die östliche und die transkaspische. Wir arbeiten in allen drei Bereichen eng mit unseren iranischen Freunden zusammen, darunter auch beim zügigen Bau des Eisenbahnabschnitts Astara–Rasht, der einen, wie wir sagen, nahtlosen und ununterbrochenen Transit von der Ostsee bis zum Persischen Golf ermöglichen wird.
Unsere bilateralen Pläne sind gleichermassen ernsthaft, wie auch unsere Pläne zur Zusammenarbeit auf der Weltbühne. Ich beziehe mich dabei auf BRICS, SCO und die EAEU, die ich bereits erwähnte. Dazu gehören natürlich auch die Vereinten Nationen und die Organisation für Islamische Zusammenarbeit, mit denen wir eng zusammenarbeiten.
Internationale Plattformen und Webseiten werden von unseren Ländern gemeinsam mit anderen Befürwortern für faire Ansätze in internationalen Angelegenheiten auf der Grundlage des Völkerrechts aktiv genutzt. In dieser Hinsicht ist es bezeichnend, dass …
… sowohl der Iran als auch Russland Mitglieder der Gruppe der Freunde zur Verteidigung der Charta der Vereinten Nationen sind!
IRIB: Sie haben den umfassenden Partnerschaftsvertrag zwischen dem Iran und Russland erwähnt und uns einige Details dazu genannt. Angesichts des Potenzials dieses Dokuments wurde erwartet, dass der wirtschaftliche Austausch weit über das heutige Niveau hinausgehen würde. Leider beläuft sich der Handelsumsatz derzeit auf etwa 5 Milliarden Dollar. Was wäre Ihrer Meinung nach zu tun, um den Handel zu steigern und die Zusammenarbeit zu fördern?
Sergej Lawrow: In der Tat ist unser Potenzial im Vergleich zum aktuellen Handelsumsatz unermesslich größer. Dennoch muss ich Sie daran erinnern, dass wir neben dem Handel – Waren im Austausch gegen Waren oder Dienstleistungen – auch in der Investitionszusammenarbeit tätig sind. Neben dem Nord-Süd-Korridor gibt es auch ein Vorzeigeprojekt, wie das Kernkraftwerk Buschehr, dessen Bau derzeit im Gange ist. Neue Blöcke sind geplant, einige sind bereits in Betrieb. Das verleiht unserer Zusammenarbeit eine wichtige Dimension.
Wie könnten wir die Handels- und Wirtschaftsbeziehungen insgesamt ausbauen? Wir müssen alles tun, um unsere Wirtschaftsakteure – sowohl Ihre als auch unsere – zu motivieren und für sie gute Bedingungen zu kreieren. Was die Regierungsbehörden betrifft, so wäre es wichtig, dass sie ihren Verpflichtungen zeitgerecht nachkämen. Nachdem sich aus verschiedenen Gründen erhebliche Verbindlichkeiten in Bezug auf das Kernkraftwerk Buschehr angehäuft hatten – ich möchte jetzt nicht auf die Gründe eingehen, sondern es nur als Tatsache festhalten – kann der Bau nicht voranschreiten, zumal er erst zu finanzieren wäre.
Was den Nord-Süd-Korridor betrifft, so hoffen wir, dass die iranischen Behörden den Kauf von Grundstücken abschließen, damit wir in die aktive Phase übergehen und den Bau dieses etwa 160 Kilometer langen Abschnitts der Eisenbahnstrecke abschließen können.
Es gibt zwar grundlegende Faktoren, die eine Rolle spielen, aber ich sehe darin keine Probleme. Ich sehe das Engagement unserer Präsidenten und Regierungen zur umfassenden Entwicklung der Beziehungen und Beseitigung künstlicher Hindernisse, welche der Förderung dieser Beziehungen im Wege stehen. Es gibt jedoch auch praktische Faktoren – indem bestimmte Strukturen, Ministerien, Unternehmen und Konzerne ihre Verpflichtungen streng und gewissenhaft zu erfüllen hätten.
Ich glaube, dass wir sehr gute Aussichten haben!
IRIB: Der Vertrag über eine umfassende strategische Partnerschaft zwischen dem Iran und Russland enthält Bestimmungen zur militärischen und verteidigungspolitischen Zusammenarbeit. Glauben Sie, dass diese Zusammenarbeit den Weg für eine neue Sicherheitsordnung in der eurasischen Region ebnen und dazu beitragen könnte, externen Bedrohungen entgegenzuwirken?
Sergej Lawrow: Natürlich glaube ich, dass jede Art von Zusammenarbeit, welche die Verteidigungsfähigkeiten und die Kampfbereitschaft der an den jeweiligen Prozessen Beteiligten stärkt, einen bedeutenden und wichtigen Beitrag zur Stärkung des Friedens und zur Schaffung einer Situation leistet, in der jeder Aggressor zögern wollte, um seine aggressiven Pläne fortzusetzen.In dieser Hinsicht gab es in der Vergangenheit viele Initiativen, darunter jene zur Erklärung des Nahen Ostens und Nordafrikas zu einer atomwaffenfreien Zone. Wir wissen, dass unsere westlichen Kollegen diesen Prozess nicht unbedingt unterstützen wollten. Es gibt ein vielversprechendes Format, das zur Stärkung der Sicherheit in der Region beitragen wird – ich beziehe mich auf die Beziehungen zwischen der Islamischen Republik Iran und dem Golf-Kooperationsrat (GCC), Ihren sechs Nachbarn am Persischen Golf.
Wir sind auch sehr zuversichtlich, dass die Normalisierung der Beziehungen zwischen dem Iran und diesen arabischen Monarchien, insbesondere mit Saudi-Arabien, dazu beitragen werde, verschiedene Formate zur Stärkung der Sicherheit fördern zu lassen.
Russland fordert seit mehreren Jahrzehnten die Einberufung einer Konferenz zur Ausarbeitung eines Sicherheitskonzepts für die Golfregion. Diese Konferenz könnte die Golfstaaten sowie Irans Nachbarstaaten und Irans arabische Kollegen zusammenbringen. Ich glaube, dass diese Initiative zunehmend an Bedeutung gewinnt, insbesondere angesichts der Versuche, den Iran im Zusammenhang mit seinem Atomprogramm diskriminieren zu lassen. Es gibt Bestrebungen, dem Iran seine legitimen Rechte zu verweigern.
Wir glauben, der Umstand, dass Irans arabische Nachbarn die Versuche, Druck auf die Islamische Republik Iran zu erhöhen, nicht unterstützen, von großer Bedeutung ist. Die militärisch-technische Zusammenarbeit ist einer der grundlegenden und zentralen Pfeiler, wenn es darum geht, die Sicherheit zu stärken und sich in diese Richtung zu bewegen. Leider werden alle Sicherheitsvereinbarungen, die sich mit der Einhaltung bestimmter Niveaus in Bezug auf Waffen und Arsenale befassen, in der Regel erst dann angenommen, nachdem die Parteien verstanden hätten, dass Konflikte nicht mehr mit militärischen Mitteln gelöst werden können. Dieses Prinzip bildet die Grundlage zur nuklearen Abschreckung und ist als gegenseitige nukleare Abschreckung bekannt geworden.
Wir sind offen für Zusammenarbeit. Es gibt die Organisation des Vertrages über Sicherheit (OVKS) und wir möchten mit der Islamischen Republik Iran und anderen Nachbarländern, auch im Rahmen dieser Organisation, zusammenarbeiten.
Tatsächlich haben wir unseren europäischen und amerikanischen Nachbarn schon viele Jahre vor dem Staatsstreich des Westens in der Ukraine mehrfach angeboten, uns auf Sicherheitsprinzipien für Europa zu einigen. Diese Bemühungen reichen bis ins Jahr 2008 zurück, gefolgt von Initiativen in den Jahren 2009 und 2021, als wir dem Westen sagten, dass Ermutigungen an die Ukraine, um sich der Russischen Föderation entgegenzustellen, verbunden mit Waffenlieferung an dieses Land, es auf gefährliche Abwege bringen würden. Wir schlugen vor, sich auf Sicherheitsprinzipien zu einigen und legten einen Vertragsentwurf vor, der garantieren sollte, dass NATO keine weitere Expansion anstreben würde:
Doch, der Westen ignorierte all das in seiner Arroganz und dort stehen wir heute!
Heute gibt es vernünftige Menschen, auch in den Vereinigten Staaten und in bestimmten Ländern Europas sowie in Strukturen, an denen beide Länder beteiligt sind, wie beispielsweise in der SCO. Dort gibt es Repräsentanten, die sich für eine Wiederbelebung von Rahmenbedingungen zur Begrenzung und Kontrolle von Waffen, einschließlich Transparenzmaßnahmen, ausgesprochen haben. Der Iran und Russland haben diesen Ansatz proaktiv unterstützt!
IRIB: Sie haben darauf hingewiesen, dass der Westen das iranische Atomprogramm auf diskriminierende Weise behandelt. Russland verdient Anerkennung für seine Position in dieser Angelegenheit und das iranische Volk ist dankbar für diese positive Haltung.
Heute sind einige Menschen im Iran der Meinung, dass es keinen Grund für den Iran mehr gebe, am Rahmen des Atomwaffensperrvertrags festzuhalten bzw. die Protokolle der IAEO einzuhalten, da bestimmte Anlagen des iranischen Atomprogramms Bombenangriffen ausgesetzt waren, wobei jedoch die IAEO keine ernsthaften Maßnahmen dagegen gesetzt hat. Wie denken Sie darüber?
Sergej Lawrow: Unsere jeweiligen Präsidenten, Wladimir Putin und Massud Peseschkian, haben sich ausführlich über dieses Thema unterhalten. Wir hatten auch Kontakte auf anderen Ebenen, unter anderem mit meinen Kollegen, dem iranischen Außenminister Abbas Araghtschi sowie dem Berater des Obersten Führers des Iran, Ali Laridschani. Es gab ausführliche Gespräche zu all diesen Themen. Russland setzt sich entschlossen dafür ein, dass die Islamische Republik Iran wie jedes andere Land auch ihr uneingeschränktes Recht auf die friedliche Nutzung der Kernenergie ausüben könne. Als Unterzeichnerstaat des Nuklearen Nichtverbreitungsvertrags (NVV) und in Anbetracht der Tatsache, dass der Iran dessen Bestimmungen in gutem Glauben einhält, hat der Iran jedes Recht dazu.
Als der Gemeinsame Umfassende Aktionsplan [JCPOA] zur Beilegung der Situation des iranischen Atomprogramms verabschiedet und gebilligt wurde, war dies das Ergebnis eines Konsenses:
Dies wurde zu einer Entscheidung des UN-Sicherheitsrats!
Der Iran verpflichtete sich, für Transparenz zu sorgen und der IAEO Zugang zu seinen Nuklearstandorten und -programmen zu gewähren. Dies ging über die Verpflichtungen eines NVV-Vertragsstaates hinaus. Dennoch übernahm der Iran diese zusätzlichen Verpflichtungen. Damals würdigte die IAEO diese Entwicklung mit den Worten, dass diese einen wesentlichen Beitrag zur Stärkung des Vertrauens leiste, indem sie angesichts der Vorbehalte westlicher Länder für mehr Transparenz sorge. Damit waren alle diese Vorbehalte ausgeräumt – so dachten wir zumindest. Doch drei Jahre, nachdem der UN-Sicherheitsrat diesen Plan gebilligt hatte, …
… erklärte die USA, dass sie sich nicht mehr daran halten werde – einfach so!
Wir waren über diese Wendung der Ereignisse sehr betrübt. Russland versuchte gemeinsam mit Europäern, Washington davon zu überzeugen, um sein Bekenntnis zum Plan wiederzubekräftigen. Die Europäer entschieden sich jedoch dafür, die Last auf die Islamische Republik Iran zu verlagern, indem sie den Snapback-Mechanismus in Gang setzten. Dieser Mechanismus ist zwar im Rahmen des JCPOA vorgesehen und wurde ursprünglich direkt vom iranischen Außenminister und Außenminister der Vereinigten Staaten vereinbart.
Zumindest haben Russland und China nicht an der Ausarbeitung dieses Mechanismus mitgewirkt. Es handelt sich um einen beispiellosen Akt in internationalen Beziehungen, da dieser jedem Mitglied der Gruppe, welches mit dem iranischen Atomprogramm zu tun hätte, vorzutäuschen ermöglichte, dass der Iran seine Verpflichtungen nicht eingehalten hätte, um eine Resolution einzureichen, gegen die niemand etwas unternehmen könnte. Dadurch wurde automatisch der Snapback-Mechanismus aktiviert.
Als wir 2015 erfuhren, dass die amerikanischen und iranischen Verhandlungsführer diese mögliche Lösung gefunden hatten, fragten wir unsere iranischen Freunde, ob sie sicher seien, dass dies die richtige Lösung wäre. Uns wurde gesagt, dass der Iran nichts verletzen werde. Wir teilten diese Überzeugung und gingen davon aus, dass diese Bestimmung keine Risiken mit sich brächte.
Unsere iranischen Kollegen berücksichtigten nicht die Tatsache, dass die Amerikaner selbst sich weigern könnten, ihren Verpflichtungen nachzukommen, was sie auch taten. Es handelt sich nicht um einen Fehler, da niemand jemals daran gezweifelt hatte, dass der Iran gegen das Abkommen verstoßen würde. Aber so entstand das Problem aus heiterem Himmel.
Ich weiß, dass es in der iranischen Gesellschaft zahlreiche Kommentare gab. Diese sind immer noch zu hören, darunter auch solche, die der Russischen Föderation vorwerfen, etwas übersehen oder nicht gehandelt zu haben. Die Vorwürfe stellen nur sinnlose Versuche dar.
Ich bin mir bewusst, dass es in jedem Land Politiker gibt: In den iranischen Medien und in der Politik kann man eine Vielzahl unterschiedlicher Meinungen hören. Doch ernsthaft: Weder aktuelle noch ehemalige Politiker haben einen Grund, sich zu beschweren, dass Russland die Islamische Republik Iran in verschiedenen Phasen der Verhandlungen nicht unterstützt hätte.
Und meine letzte Bemerkung betrifft die Frage, ob der Iran im Nuklearen Nichtverbreitungsvertrag [NVV] bleiben sollte. Wir sind der festen Überzeugung, dass dies der Fall bleiben sollte. Dieses Thema darf in der öffentlichen Meinung nicht dazu ausgeschlachtet werden, jüngste Entwicklungen zu kritisieren.
Ich verstehe, dass die IAEO einen Bericht veröffentlicht hat, der alles andere als neutral und objektiv war. Er enthielt subtile Unklarheiten. Herr Rafael Grossi erklärte, dass dies im Rahmen seines Mandats läge. Erinnern Sie sich daran, wie begeistert die Europäer – die Franzosen, Deutschen und Briten – von diesem Bericht waren. Er wurde zur Grundlage für die Einführung einer Anti-Iran-Resolution. Letztendlich waren es die IAEO-Berichte, die als Vorwand zur Anwendung des Snapback-Mechanismus dienten.
Die Russische Föderation, einschließlich Präsident Wladimir Putin, hat die aktuelle Situation mit unseren iranischen Freunden auf verschiedenen Ebenen erörtert. Wir hatten und haben immer noch unsere eigenen Vorstellungen. Wir haben unseren iranischen Freunden unsere Meinung darüber mitgeteilt, wie mit dieser Situation umzugehen sei und wie die Beziehungen zur IAEO und zu den westlichen Ländern wiederhergestellt werden könnten und zu welchen Bedingungen, falls sie daran interessiert wären. Die endgültige Entscheidung liegt jedoch natürlich bei der Führung der Islamischen Republik Iran!
Fortsetzung mit Teil 3 folgt
Übersetzung: UNSER-MITTELEUROPA
***
- Teil 1 des Interviews von Sergey Lawrow durch IRIB: HIER
- Zur weiteren Vorgeschichte der aggressiven US-Politik gegen den Iran: HIER

Bitte unterstützen Sie unseren Kampf für Freiheit und Bürgerrechte. Und auch gegen die Klima-Hysterie, die letztlich der Nährboden für Programme ist, die uns das Geld aus der Tasche ziehen sollen, wie wir bereits jetzt schon erfahren dürfen. Stichwort: Energiewende. Und das ist erst der Anfang! Die Umverteilung von unten nach oben hat gerade erst begonnen.
Für jede Spende (PayPal oder Banküberweisung) ab € 10.- erhalten Sie als Dankeschön auf Wunsch ein Dutzend Aufkleber „KLIMA-HYSTERIE? NEIN DANKE“ portofrei und gratis! Details hier.
UNSER MITTELEUROPA erscheint ohne lästige und automatisierte Werbung innerhalb der Artikel, die teilweise das Lesen erschwert. Falls Sie das zu schätzen wissen, sind wir für eine Unterstützung unseres Projektes dankbar. Details zu Spenden (PayPal oder Banküberweisung) hier.
POLITISCHE ANZEIGE des FREIHEITLICHEN PARLAMENTSKLUBS. Weitere Informationen: Transparenzbekanntmachung









