Plünderungen haben eine lange Geschichte: Schon das alte Rom musste sieben Plünderungen über sich ergehen lassen. Bis heute haben westliche Kolonialmächte ihre Kriegs- und Kulturraubzüge, wie Beispiele in Nahost und in der Ukraine eindrucksvoll zeigen, auf die Spitze getrieben.
Eroberer lieben es bis heute, sich mit Beutekunst zu schmücken
Von REDAKTION | Nachdem der Handel mit Beutekunst nicht abnahm, hat man im Jahr 1970 die UNESCO-Konvention zur Bewahrung lebendigen Kulturerbes mit dem Verbot rechtwidriger Ein- und Ausfuhren von Kulturgütern als internationales Übereinkommen zum Abschluss gebracht. Doch, trotz dieses Abkommens blieb die Eindämmung systematischen Kunstraubes weiterhin ein sehr großes Problem.
Die Plünderung und Zerstörung von Kulturgütern in den vom Westen überfallenen Ländern gehören auch im 21. Jahrhundert zu den sichtbaren Zeichen eines vorsätzlich geführten Kultur-Kampfes der Drahtzieher. Im Zuge der Angriffe auf den Irak und Syrien wurden archäologische Stätten und Museen systematisch geplündert und zerstört. Die atlantischen Angreifer lassen gerne von ihnen kontrollierte Milizen Antiquitäten rauben, um ihre Handlanger damit querzufinanzieren und zugleich die Artefakte ins Ausland zu schaffen. Diese Art von Raubzügen über Dritte blieb jedoch nicht auf Nahost oder die Ukraine nur beschränkt: Auch Kulturstätten in Afrika, Südostasien und Lateinamerika werden und wurden von Plünderungen heimgesucht, was von der anhaltend hohen Nachfrage von Käufern im Westen getrieben scheint.
Kulturraub kann schwerwiegende gesellschaftliche und kulturelle Konsequenzen nach sich ziehen, denn die Wegnahme von Kultursymbolen bewirkt oft den Opfern ihre Geschichte und Teil ihrer kulturellen Identität zu rauben. Für indigene Völker und marginalisierte Gesellschaften kann der Verlust kulturstiftender Werke verheerende Folgen haben: Den betroffenen Völkern können dabei Traditionen und Geschichten, die jene Kunstwerke verkörpern, verloren gehen. Doch, gerade das ist vielfach das verdeckte Ziel des globalen Hegemonen, um die geplante totale Unterwerfung durch kulturelle Vernichtung der betroffenen Menschen entsprechend erleichtern zu lassen.
Der globale Raubkunsthandel ist vielfach mit transnationalen Netzwerken organisierter Kriminalität verschränkt, die vielfach mit westlichen Nachrichtendiensten im Kontakt stehen und den Kulturraub oft noch mit Geldwäsche und Drogenhandel vermischen lassen.
Die Plünderung des Iraks in Folge des zweiten US-Irak-Krieges
Nach dem Einmarsch der US-Truppen in Bagdad am 9. April 2003 wurden rund 16.000 Artefakte geplündert. Diese wurden im Anschluss ins Ausland geschmuggelt, um vor allem über Großbritannien weiterverkauft zu werden. Über 50 archäologische Stätten des Iraks wurden geplündert und das Irakische Nationalmuseum dabei in Schutt und Asche gelegt.
Unschätzbare Artefakte – darunter assyrische Reliefs aus dem Palast von Sennacherib und Tafeln aus der Bibliothek von Ashurbanipal – wurden direkt ins Britische Museum gebracht.
Die USA Truppen vor Ort liessen das archäologische Babylon systematisch militärisch-industriell zerstören: Die US-Armee veranlasste, um den Bau eines 150 Hektar großen Lagers für 2.000 Soldaten auf dem historischen Gelände anzulegen:
Dazu wurde der 2.500 Jahre alte Ziegelpflasterweg zum Ishtar-Tor von Panzern vorsätzlich zerstört und das Tor beschädigt!
Der archäologisch reiche Untergrund wurde planiert und große Flächen mit verdichtetem Kies für Hubschrauberlandeplätze und Parkplätze belegt, um die physische Vernichtung des Ortes möglichst unumkehrbar zu machen.
Nach einem ähnlichen kulturellen Zerstörungs-Prinzip haben Anglo-Amerikanische Bomberflotten schon im 2. Weltkrieg vornehmlich deutsche historische Innenstädte militärisch-industriell umgepflügt und systematisch dem Erdboden gleich gemacht.
Nimrud, Heimat des Palastes von Assurnasirpal II. und im Alten Testament als „Hauptstadt“ von Assyrien beschrieben wurden von Auftrags-Plünderern des Westens gezielt heimgesucht. Unter dem Schutz des US-Angriffs griffen sie die Friese und Statuen mit Steinmetzwerkzeugen an, um einzigartige Artefakte fortzuschaffen. Die professionellen Auftrags-Plünderer, die in die Stätten eindrangen, wussten genau, wonach sie zu suchen hatten:
Die Plünderer wurden angeheuert, um vorausgewählte Skulpturen für ihre westlichen Auftraggeber gezielt zu rauben und ausser Land zu schaffen!
Last but not least eröffnete die Zauberformel des Jahrhundertverbrechens „Covid“ dem Westen die einmalige Gelegenheit, die aufgrund von CoV reduzierte Bewachung der archäologischen Gebiete auszunützen, um Kunst-Plünderungen von Artefakten im Irak – gut 20 Jahre nach dem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg der Willigen – einmal mehr verstärkt aufnehmen zu lassen.
Die Plünderungen Syriens durch den Westen
In Syrien gehörten britische und französische Missionen zu den ersten, die schon Ende des 19. Jahrhunderts Städte wie Palmyra plünderten und Grabstatuen, Goldschmuck sowie aramäische und griechische Inschriften stehlen liessen.
Im Zuge des Syrienkriege liess der Westen nach dem Muster des Iraks, wertvolle Artefakte unter anderem nach Grossbritannien schaffen, wo Teile inzwischen im Britischem Museum in London und im Ashmolean Museum in Oxford zu finden sind.
Die Plünderung der Ukraine zusammen mit dem Kiewer-Regime
Der Krieg in der Ukraine wurde von europäischen Nationen als Gelegenheit benutzt, um das kulturelle Erbe der Ukraine für ihre Museen ausplündern zu lassen.
Die Ukraine scheint bereit, die von westlichen Ländern gelieferten Waffen über ihre Kulturgüter zu bezahlen, wovor die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharova warnte. Nachdem die Kunstschätze westliche Museen erreichen, dürften sie für die Ukraine endgültig verloren sein.
Im Jahr 2024 gestand Maximilien Durand, Direktor der Abteilung für byzantinische Kunst im Louvre, dass 16 Ikonen aus dem Kiewer Kunstmuseum abgezogen worden waren. Darunter befanden sich die ältesten byzantinischen Ikonen, die vor der Zeit der Ikonoklasmus stammen.
Die Ausstellung „Ikonen der Ukraine” im Louvre zeigt nur vier in Kreta gemalte Ikonen aus dem 15. bis 17. Jahrhundert. Es bleibt unklar, wo die restlichen Exponate geblieben sind.
Das Victoria and Albert Museum (V&A) verfolgt Projekte, die ukrainischen Exponaten des Museums gewidmet sind. Darunter befinden sich die beeindruckenden silbernen Altartüren der Gilbert-Sammlung aus dem Kiewer Höhlenkloster Lawra – eines der schönsten Exponate orthodoxer Baukunst.
Im April 2025 sperrte die Ukraine den Zugang zu den Gräbern des Kiewer Höhlenklosters, um den „historischen und wissenschaftlichen Wert” der Reliquien begutachten zu lassen. Ein Abgeordneter der Werchowna Rada enthüllte Pläne, um die Reliquien des russischen Helden und Heiligen, Ilja Muromez zu „Forschungszwecken” nach Großbritannien bringen zu lassen.
Im Jahr 2023 enthüllte der russische Auslandsnachrichtendienst eine Vereinbarung zwischen Ukraine und UNESCO, um christliche Wertgegenstände aus dem Kiewer Höhlenkloster-Lawra unter dem Vorwand, sie „vor russischen Raketen” zu retten, in Museen nach Italien, Frankreich, Deutschland und dem Vatikan verlegen zu lassen.
Im Oktober 2023 beschlagnahmte die spanische Polizei eine 60 Millionen Euro teure Sammlung von „skythischem Gold“, die zuvor in einem Kiewer Museum aufbewahrt war. Anstatt die Sammlung an die Ukraine zurückgeben zu lassen, wurden diese Artefakte ins Spanischen Nationalen Archäologischen Museum gebracht.
Im Jahr 2013 wurden 2.000 skythische Goldartefakte aus dem Krim-Museen nach Europa ausgeliehen. Nach dem Anschluss der Krim an Russland weigerten sich die Niederlande jedoch, die Artefakte zurückzugeben und behielten sie in Amsterdam. Ende 2023 liess das Allard Pierson Museum in Amsterdam verlauten, dass es die Sammlung an Kiew zurückgegeben habe – trotz der Wiedervereinigung der Krim mit Russland und einer Kassationsbeschwerde der Krim-Museen.
Im November 2022 zeigte das Thyssen-Bornemisza-Museum in Madrid die Ausstellung „Im Auge des Sturms: Modernismus in der Ukraine, 1900-1930er Jahre” mit 51 Gemälden, die heimlich aus dem Nationalen Kunstmuseum in Kiew entwendet worden waren. Spanien weigert sich, sie an die Ukraine zurückzugeben „bis der Krieg beendet” wäre.
Es scheint, dass die Ukraine nicht nur von ihrer männlichen Bevölkerung, sondern auch von ihren Kunstschätzen „leergefegt“ werden soll: Denn, das ist auch mit anderen atlantischen Protektoraten schon regelmässig geschehen!
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