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Hintergrund: Freepik; Bildzitat: FAZ; Komposition: Der Status.

Die „FAZ“ rückt mit einem neuen Höhepunkt oppositionskritischen Journalismus heraus. Garniert mit einem gehässigen Beitragsbild problematisiert die ehemals konservative Zeitung, dass die AfD-Fraktion zu häufig lacht. Fröhlichkeit als Angriff auf „unsere Demokratie“ – so jedenfalls die Erzählung. Dabei soll es sich, so die Deutung, freilich um ein gezieltes, höhnisches Lachen handeln. Am verbittertsten zeigten sich übrigens die linksgerichteten Parteien…

Gipfel der Lächerlichkeit – zu fröhliche AfD-Fraktion neigt zu Gelächter

Vor einigen Jahren sorgte die nordkoreanische Führung mit der Verordnung eines elftägigen Lachverbots für weltweite Aufregung. Gegen die Empfehlung eines ranghohen türkischen Politikers, dass Frauen in der Öffentlichkeit weniger lachen sollten, formierte sich sogar Graswurzel-Kritik im westasiatischen Land, hiesige Medien berichteten über die folgenden „Lachstorms“. Doch Lachen ist nun offenbar auch im „freiesten Deutschland aller Zeiten“ böse, in dem wohl – à la DDR – bald nur noch Flüsterwitze toleriert werden, weil man für satirische Memes die Bude gestürmt oder gar eine Haftstrafe bekommen kann.

Lach-Ranking

Das ist, was man aus dem jüngsten „FAZ“-Artikel mitnimmt. Dort ist Lachen nicht gesund, sondern im Gegensatz zu Heiterkeit „ein bisschen böse“, weil Stenographen damit meinen, dass jemand „johlt oder feixt, weil er jemanden lächerlich findet, grotesk oder unwürdig“. Sprich: Die Altparteien liefern absurde Politik am laufenden Band, aber die AfD ist böse, wenn sie darüber nur noch lachen kann. Dokumentiert wurde nämlich ein astronomisch höher „Lachquotient“ von 4,5 Lacher pro Fraktionsmitglied, mehr als doppelt so viele wie die Union auf Platz 2 mit 1,8 Lachern. Bei den meisten Parteien wurde pro Person 1-mal in vier Jahren gelacht, in der Linkspartei lachte nur jede Zehnte einmal.

Diese Rechten und ihr böses … Lachen!

Ein bisschen Rest-Realitätssinn hat man auch noch in der „FAZ“-Redaktion, wie sich solche Nachrichten lesen: „Man kann das für eine kleine, unterhaltsame Statistik halten. Sie dokumentiert, was Scherzkekse ohnehin geahnt hatten: Ganz links die verbitterten, von Grabenkämpfen gezeichneten Altkommunisten neben selbstzufriedenen Vegetariern, humorlosen Gewerkschaftern, hölzernen Juristen, fröhlich-aufgekratzten Apothekern und einem keifenden, johlenden Mob ganz rechts. Hö-hö-hö.“ Doch, so unterstreicht man, darum gehe es dezidiert nicht. Denn die Form des Lachens, welches die AfD pflege, habe eine „ernste Absicht“.

In der Folge spinnt sich ein Erzählungsstrang, der den Eindruck hinterlässt, als würden die AfD-Mandatare als Alleinstellungsmerkmal nicht aus eigenem Antrieb lachen, sondern würden einen „Vorklatscher“ und einen Vorlacher brauchen. Und würden quasi einfältig lachende Herdentiere sein, die losbrüllen, auch wenn die Akustik versagt: „Viele Hinterbänkler der AfD lachen, ohne verstanden zu haben, worum es geht.“ Das AfD-Lachen, so das Blatt, von dessen einstigem Konservatismus offenbar nur noch der sprichwörtliche „Stock im Arsch“ übrig blieb, sei „oft leer“, es handle sich um ein „politisches Werkzeug“.

Nicht Radikalisierung, sondern Widerstand

Flankiert von einem Beitragsbild, in dem AfD-Politiker als Schmähkarikaturen abgemalt sind, spielt man weiterhin den Erklärbär. „Früher waren Linke diejenigen, die gesellschaftliche Gebote missachteten und verhöhnten und für eine Befreiung eintraten. Ihr Lachen galt den Spießern und ih­rer kümmerlichen Moral. Heute ist es andersherum. Die Rechten lachen über die Moral. Sie bieten die Befreiung aus dem Korsett der Tugendhaftigkeit. Jeder Witz geht, jedes Verhalten ist in Ordnung.“ Der AfD-Humor, so die Behauptung, sei ein „bewusstes Mittel zur Radikalisierung“, wobei – so ein zitierter Literaturwissenschaftler – gesellschaftliche Verbote mithilfe „Komplizen“ umgangen würden.

Lachen als „Türöffner“ für Unsagbsares

Gegen Ende des Stückes darf sich die Oppositionspartei auch noch mit einem kampfbereiten Schimpansen vergleichen lassen. In der AfD nahm man die journalistischen Nachfragen offenbar selbst mit einigem Humor wahr. Der AfD-Politiker Stefan Keuter räumte freilich an, dass die triste und düstere Realität in Deutschland manchmal zu schwarzem Humor als rhetorisches Mittel einlade. Und, dass Lachen – gemäß dem Volksmund eigentlich gesund – auch eine Form des Widerstands sein kann: „Das ist ein typischer AfD-Humor. Man hat damit einen Türöffner, um Gehör zu finden, um etwas zu sagen, was eigentlich unsagbar ist und sonst der Sprachpolizei unterliegt.“

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Ein Beitrag aus unserer Kooperation mit Der Status

Von Redaktion

11 Gedanken zu „AfD-Fraktion zu fröhlich: Ist jetzt auch Lachen ‚rechtsextrem‘?“
  1. Ich denk nicht, die AFD ist zu fröhlich, sie ist nur sehr
    stabil und zuversichtlich !!
    Und das, obwohl das Deutsche Volk nicht viel zu lachen hat …

    Seht die neueste Rede der Wunschkanzlerin des Volkes, Dr. Weidel mit ihrer Replik zur Merz Regierungserklärung ( gekürzt)

    Weidel VS Merz epische Rede von Alice Weidel jedes Wort ein Treffer

    https://www.youtube.com/watch?v=3TSyl95HwLc

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  2. Ich sehe nur bei den L.nken schadenfrohes böses Lachen. Die Blauen lachen fröhlich aus dem Herzen, was auch aus ihren Augen strahlt.
    Aber an solchen m. A. n. völlig idiötischen Diskr.minierungen von l.nker Seite erkennt man doch, auf welchem unterirdischen Niveau die sich seelisch-geistig befinden.
    Meiner Ansicht nach.

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  3. Wikipedia schreibt zur Handlung von Umberto Ecos Roman „Der Name der Rose“: „Dieser greise Mönch hütet dort einen besonderen Schatz, nämlich das womöglich einzige erhaltene Exemplar des „Zweiten Buches der Poetik“ des Aristoteles, in dem – nach der Tragödie im ersten Teil – die Komödie behandelt wird. Jorge hält die in diesem Buch vertretene positive Einstellung zur Freude und zum Lachen für derart gefährlich, dass er es mit einem Gift versehen hat und es lieber vernichten würde, als es in fremde Hände fallen zu lassen.“
    https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Name_der_Rose#Handlung
    Die FAZ ist wahrlich die Nachfolger dieses greisen Mönchs. Eigentlich schade, war doch die FAZ vor langer Zeit einmal eine reputable Zeitung.

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  4. Eigentlich haben wir Bürger nach dem frühzeitigen Sturz der Ampel EINS und der folgenden ebensolchen fragilen Ampel ZWEI wirklich nichts zu Lachen, aber die FRÖHLICHKEIT
    verschönt grundsätzlich den ganzen Tag, und dass will die AfD sichlich damit erreichen ? Greißkrämige Mießepeter gibt es genug in derPolitik, erfreulich ist dann eigentlich das gegenteilige

    LACHEN ist GESUND heißt es im VOLKSMUND, aber mit dem frühzeitigen Untergang der AMPEL Eins und der ihr nachfolgenden AMPEL ZWEI haben wir garantiert nichts mehr zu LACHEN, wir Bürger erleben eigentlich bestehende Zustände der KRIEGSTREIBEREI und dabei vergeht uns das LACHEN.
    Selbst die uns vorgelogenen INFLATIONSRATEN stimmen nicht und sind nicht errechnet, sondern sind wie mit einen Würfel nur ausgewürfelt ?
    Insofern freut es mich aber trotzdem, wenn die Bundestags-Fraktion der AfD sich freut und was zu Lachen hat.

    Lachen einer Fraktion,
    und wenn es die AfD ist. Die ANDEREN haben eben nichts zu Lachen

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