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Die Europäische Union sitzt zwischen den Stühlen von USA, Russland und China | Quelle: Own work, Public domain, via Wikimedia Commons / Artwork UM

In seiner Eröffnungsrede versuchte der chinesische Präsident Xi der EU-Delegation Souveränität einzuflößen, indem er China und die EU als zwei „große Jungs“ darstellte. Er hatte nur vergessen, dass der vermeintlich „große EU-Junge“, sich gleich einem ewigen Student, bei seinem „Daddy“ [Trump] auf scheinbar immerwährende Zeiten einquartiert hat.

Die EU in der atlantischen Falle

Von REDAKTION | Ursprünglich war geplant, dass die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen und der Präsident des Europäischen Rates, Antonio Costa, nach ihrem Treffen mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping und seinem Ministerpräsidenten Li Qiang am 24. Juli 2025 in Peking, am darauffolgenden Tag zu einem Wirtschaftsgipfel nach Hefei in Zentralchina hätten weiterreisen sollen. Doch daraus wurde nichts, weil den Chinesen ein Tag der EU-Vorstellung voll und ganz reichte:

Auf Wunsch der chinesischen Seite wurde der ursprünglich geplante zweite Tag des EU-China Gipfels auch abgesagt!

So endete der 25. EU-China Gipfel für Brüssel katastrophal, nachdem sich die EU, nach dem Besuch von Mark Rutte im Weißen Haus am 14.Juli.2025 mit der finanziellen Total-Übernahme des Krieges gegen Russland von den USA, hochoffiziell zum US-Handlanger und Lehensgebiet der atlantischen Kriegspartei hat degradieren lassen.

Somit reichte schon ein einziger Tag in Peking aus, um die unüberbrückbaren außenpolitischen Gegensätze überdeutlich aufbrechen zu lassen:

  • Die EU stellte schon vor dem EU-China Gipfel ihre Forderung an China, die Zusammenarbeit mit Russland einzuschränken, obwohl der chinesische Außenminister Wang Yi schon im Mai alle Hoffnungen des Westens, um einen Keil zwischen Russland und China treiben zu lassen, in das «Reich der Fantasie» verwiesen hatte. Darüber machte das chinesische Außenministerium im Juli einmal mehr klar, dass die Zusammenarbeit zwischen russischen und chinesischen Unternehmen keine Einmischung von außen dulden werde.
  •  Im Oktober 2024 ließ die EU zusätzlicher Zölle auf die Einfuhr von Elektroautos aus China verhängen, obwohl die EU hätte wissen müssen, dass China sich stets gegen einseitige Sanktionen ausgesprochen hatte, nicht zuletzt, weil Sanktionen der Genehmigung durch den UN-Sicherheitsrat bedürfen, doch ansonsten keine Grundlage im Völkerrecht finden. Allerdings meint die EU, obwohl nur gemeiner Atlantik-Vasall, dem Faustrecht der sogenannten «regelbasierten Ordnung» von ihrem «US-Daddy» [Trump] blind und ungestraft folgen zu dürfen.
  • Im Gegenzug kündigte das chinesische Handelsministerium an, dass China Antidumpingmaßnahmen gegen bekannte Brandy-Marken, wie z. B. Martell, Hennessy oder Remy Martin aus der Europäischen Union ergreifen werde. Darüber hinaus ließ China eine Antisubventionsuntersuchung gegen Milchprodukte aus der EU einleiten und im Juni dieses Jahres Antidumpinguntersuchungen zu EU-Schweinefleischimporten um sechs Monate verlängern.
  • Von der Leyen beklagte vor allem das Handelsbilanzdefizit zwischen der EU und China, welches inzwischen auf über 300 Milliarden Euro pro Jahr aufgelaufen war. So, wie auch die US-Administration die Gründe ihrer gesammelten US-Leistungsbilanzdefizite über 53 Jahre ausschließlich bei den Ländern Ihrer Exportlieferanten festzumachen versucht, meint auch die EU die Schuld ihrer steigenden Handels-Defizite nur bei anderen, sprich China, finden zu können. Die Erkenntnis, dass es ggfs. eine verfehlte Politik der EU-Länder selbst hätte sein können, die zur fortlaufenden Deindustrialisierung EU-Europas führt, angeheizt durch die Sprengung der Nord Stream Pipelines durch den vermeintlich engsten und liebsten EU-Verbündeten, USA – scheint der EU-Führung als Ursache ihrer Misere bisher noch nicht gekommen zu sein.

Das Grundproblem der EU ist jedoch nicht seine Beziehung zu China in isolierter Betrachtung, sondern…:

… vielmehr das unnatürliche Unterwerfungs- & Abhängigkeitsverhältnis der EU zur USA seit Anbeginn!

Es führt dazu, dass Befehle von anglo-amerikanischer Seite blind Folge geleistet werden. Nachdem China von der USA zum Hauptfeind erklärt wurde, hat die EU sofort nachgezogen und schon ab dem Jahr 2019 China zum sogenannten «systemischen Rivalen» erklärt. Darauf verschlechterten sich die Beziehungen zu China – im Gleichschritt mit den USA – rapide und erreichten im Jahr 2021 ihren Tiefpunkt, als gegenseitige Sanktionen zum Einfrieren des ursprünglich geplanten «Umfassenden Investitionsabkommens (CAI)» geführt hatten:

Das war auch von den Vereinigte Staaten genauso gewünscht!

Aufgrund solch wachsender Interessenskonflikte versucht die EU-Politik in ihrer Verzweiflung «auf allen Hochzeiten zu tanzen» und bezeichnete China nachfolgend gleichzeitig als Kooperationspartner, wirtschaftlichen Konkurrenten und systemischen Rivalen:

 „Die dreifache Positionierung der EU gegenüber China ist wie eine grün, gelb und rot gleichzeitig blinkende Ampel. Das versagt nicht nur im Verkehr, sondern schafft Schwierigkeiten und Hindernisse“, erklärte Cai Run, Chinas Botschafter bei der EU, in einem Interview dem chinesischen Digital-Portal «The Paper».

Man hätte die fatale und erratisch-mediokre Politik der Europäischen Union nicht viel besser auf den Punkt bringen können!

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Übersetzung: UNSER-MITTELEUROPA

UM zum inhaltlich verwandten Thema, „Wie Kaja Kallas bei Wang Yi abblitzte



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