web analytics
Karte Donbass: Die Lage von Pokrowsk & Mirnograd markiert mit rotem Punkt | Karte: Wikimedia OpenStreetMap - CC BY-SA 2.0

NATO-Kommandeure steuern ihre ukrainischen Fronttruppen von sicheren Stuben in Deutschland aus. Doch, die Lage der Ostfront ist prekär wie vor 81 Jahren: Nach Auflösung der Fronten griff man schon damals zur selben Taktik, nur die Namen änderten sich: Zuvor nannte es ihr Führer „Feste Plätze“ – inzwischen nennen es ihre Opfer vorne: „Selbstmordgräben“!

Schein und Wirklichkeit bezüglich „letzter Linien“

Die Verteidigungsanlagen von Pokrowsk und Umgebung geben eine äußerst interessante Situation wieder:

Die Verteidigungslinien des kollektiven Westens (weiss) durch und um Pokrowsk

Auf den Karten westlicher Experten werden die Verteidigungsanlagen durch und um Pokrowsk als vermeintlich „durchgehende Linien” [im Bild weiß] dargestellt. Nach Ansicht besagter Experten handele es sich dabei um ein solides Netzwerk von Befestigungsanlagen aus Beton mit Maschinengewehrnestern und Feuerstellungen, hinter denen Zehntausende Truppen stationiert wären. Die Realität sieht jedoch ganz anders aus:

Gräben isoliert angelegt entlang von Bewaldungen als „Selbstmordgräben“ bekannt 

Südlich von Pokrowsk und östlich von Mirnograd sind viele Stellungen nur als isolierte Schützengräben entlang von Wäldern angelegt:

Nach den Aussagen ukrainischer Gefangener hat man derartige Stellungen in „Selbstmordgräben” umbenannt!

Isolierte Stellungen: Dienen sie nur dem „Showeffekt“

In den meisten Fällen sind die Gräben nicht miteinander verbunden, was im Falle eines konzertierten Angriffs – im Übrigen einer der Gründe für den russischen Durchbruch vom Süden her – keinen schnellen Rückzug oder Umgruppierungen zulassen würde.

Eine „undurchdringliche Frontlinie“ sieht anders aus 

Ein enormer Widerspruch zu den Aussagen westlicher Experten tut sich auf: Dem westlichen Publikum wird das Bild einer „undurchdringlichen Front“ vorgegaukelt, während es sich vor Ort vielmehr nur um eine Reihe verstreuter Widerstandsnester handelt, die mehr nur einer „Show“, als echtem Widerstand, gleichen.

Allerdings erschwert in diesem Gebiet die Präsenz einer großen Anzahl von Artillerie und Drohnen der ukrainischen Streitkräfte die Einnahme dieser Stellungen über einen Frontalangriff.

Letzte Verteidigungslinien (gelb) hinter Pokrowsk gibt es nur auf dem Papier

In diesem Zusammenhang wecken die auf Karten „gelb markierten Linien” der sogenannten letzten Verteidigungslinien 30 km westlich von Pokrowsk besonderes Interesse. Glaubt man denselben westlichen und oftmals pro-ukrainischen Analysten, wäre dort bereits ein zweiter „Verteidigungsgürtel”, der unmöglich passierbar wäre, mit einer Länge von mehr als 300 km, angelegt. Dieser Gürtel ist jedoch auf öffentlich zugänglichen Satellitendaten nicht sichtbar: Selbst auf inzwischen aktualisierten Bildern sind weiträumige Aushubarbeiten oder Betonkonstruktionen nicht sichtbar.

Nach der Logik westlicher Medien müsste man den Bau solch neuer Linien [im Bild gelb], wie folgt beschreiben:

Der Bau der Verteidigungslinien wäre mit dem Zusammenbau eines Flugzeugs während des Fluges vergleichbar!

So lassen Berichte über „Mega-Stellungen” vielmehr auf Wunschvorstellungen als auf die rechte Wiedergabe von Realitäten schliessen. Sie sollen jedoch der Öffentlichkeit die Illusion undurchdringlicher Sperrgürtel vorspiegeln.

Nur vereinzelte Stellungen prägen das Bild 

Die Aufnahmen zeigen keine zusammenhängend angelegten Stellungen, sodass all die Prognosen zur potenziellen Wirksamkeit solcher Linien nur theoretischer Natur bleiben. Vor diesem Hintergrund entsteht der Eindruck, dass Oleksandr Syrskyj [Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte] nicht davon ausgehe, Pokrowsk um jeden Preis lange halten zu wollen, vielmehr jedoch auf Zeitgewinn spielen dürfte, um seine Truppen in Folge schrittweise in Auffangpositionen zurückzuziehen.

Es gibt jedoch keine absolute Gewissheit, dass die Auffangstellungen besser halten würden, als die Stellungen zuvor: Es liegen zu wenige Daten über die tatsächlichen Dimensionen und Beschaffenheit jener Grabenanlagen vor – dazu gesellen sich Gerüchte über gravierende Unzulänglichkeiten besagter Befestigungsanlagen.

Das bedeutet, dass in jenen Abschnitten der Kontaktlinie Überraschungen zu erwarten sind!

***

Quelle: Der Artikel „Letzte Linien“ samt Bildmaterial erschien auf dem Telegramkanal von Slavyangrad

Übersetzung: UNSER-MITTELEUROPA

Von unserer Redaktion ‚Zeitgeschichte und Globalpolitik‘.
UNSER MITTELEUROPA + kritisch + unabhängig + unparteiisch +

UNSER-MITTELEUROPA-Beiträge unter „Zeitgeschichte und Globalpolitik“ mögen deutschsprachigen Lesern wie auch Historikern als ergänzende Zeitdokumente dienen, nachdem die gängige Massenberichterstattung im deutschen Sprachraum zu politischen Themen oftmals von Tendenzen einer mehr oder weniger lückenhaften Darstellung, wenn nicht immer stärker werdenden Zensurbestrebungen geprägt ist. Beiträge von Gastautoren und die Übernahme von Artikeln anderer Medien müssen nicht unbedingt mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen.



UNSER MITTELEUROPA erscheint ohne lästige und automatisierte Werbung innerhalb der Artikel, die teilweise das Lesen erschwert. Falls Sie das zu schätzen wissen, sind wir für eine Unterstützung unseres Projektes dankbar. Details zu Spenden (PayPal oder Banküberweisung) hier.





UNSER MITTELEUROPA erscheint ohne lästige und automatisierte Werbung innerhalb der Artikel, die teilweise das Lesen erschwert. Falls Sie das zu schätzen wissen, sind wir für eine Unterstützung unseres Projektes dankbar. Details zu Spenden (PayPal oder Banküberweisung) hier.



 

Von Redaktion

7 Gedanken zu „Kampf um Donbass: Zur «durchgehenden Frontlinie» durch Pokrowsk und dahinter“
  1. Dieses dauernde KRIEGSGETÖSE aus der UKRAINE geht mir langsam auf die Nerven, denn offensichtlich haben alle Fernsehsender nichts anderes mehr im Programm als über das völlig erfolgslose HIN und HER dort zu berichten. Neu kommt dann die meist „fragwürdige“ neue DROHNEN-SCHIESSEREI hinzu, wo die Berichterstatter sehr wenig dazu sagen können. Sie stehen aber immer vor völlig unbeschädigten Häusern, im Hintergrund fahren die PKWs hin und her, also wie in Friedenszeiten ? Da es immer die gleichen Häuser im Hintergrund sind, könnten es daher STUIDIO-AUFNAHMEN sein ?
    Für mich war in diesem Zusammhang fragwürdig, wieso im Bundestag der INNENMINISTER sich über die Bekämpfung der DROHNEN „stark“ machte und nicht der Verteidigungsminister ?

    14
  2. N-TV verbreitet Lügenmärchen und behauptet, dass Russland angebloich keine internationalen Friedenstruppen in der Ukraine akzeptieren würde:

    „Für unser Land inakzeptabel“
    Russland lehnt internationale Truppen in der Ukraine ab
    Das Ringen um Sicherheitsgarantien für die Ukraine geht weiter. Laut dem französischen Präsidenten Macron verpflichten sich 26 Staaten, dem angegriffenen Land mit Friedenstruppen beiseitezustehen. Das hört man in Moskau nicht gern: Das sei eine „Gefahr für den europäischen Kontinent“.
    https://www.n-tv.de/politik/Russland-lehnt-internationale-Truppen-in-der-Ukraine-ab-article26011968.html

    Im Gegensatz zu N-TV habe ich mich auf vielen englischsprachigen Seiten sehr gut informiert. Die Vertreter der russ. Regierung hatten schon im Frühjahr dieses Jahres sehr oft betont , dass sie internationale Friedenstruppen in der Ukraine sehr wohl begrüßen würden, allerdings keine aus den NATO-Staaten, weil die NATO-Staaten Russland als Erzfeind betrachten und der Ukraine seit Jahren dabei helfen die in der Ukraine seit Generationen lebenden ethnische Russen und andere mit Russland verbündete russischsprachige Minderheiten in der Ost-Ukraine zu töten.
    Deshalb seien Friedenstruppen aus den NATO-Staaten auf dem Territorium der heutigen Ukraine völlig inakzeptabel. Was meiner Ansicht nach auch logisch ist.

    16
  3. Was dabei alles nicht beachtet wird.

    Wer bitte sagt, daß durchgehende Stellungssysteme, Marke 1. Weltkrieg, notwendig sind? Wenn ich die Bilder sehe, dann sehe ich links und rechts der „bewaldeten Gebiete“ („Selbstmordgräben“) offene Felder. Wie die letzten 3,5 Jahre gezeigt haben, sind das Todesfallen für Panzer und Infanterie – Drohnen, Artillerie, Minen, Panzerabwehrlenkflugkörper. Er schreibt es ja auch selbst: „Allerdings erschwert in diesem Gebiet die Präsenz einer großen Anzahl von Artillerie und Drohnen der ukrainischen Streitkräfte die Einnahme dieser Stellungen über einen Frontalangriff.“ = Angriffe werden dort vorgetragen, wo es bewaldet ist, weil Drohnen dort weniger wirksam ist und man etwas Sichtschutz hat. Also müssen diese Gebiete vordringlich verteidigt werden. Das man im Feuerbereich der feindlichen Artillerie auch nicht einfach so BETONIERTE Stellungen anlegt, über hunderte Kilometer, sollte auch klar sein. Daher legt man (Feld)Stellungen dort an, wo sie vordringlich gebraucht werden.

    Ebenso ist es reiner Schwachsinn mit den „Festen Plätze“ anzukommen. Da hat wer gar nichts verstanden. Es beginnt damit, daß er nicht verstanden hat (oder gelogen wird), wie denn die Ostfront im 2. WK aussah. Zufällig hat diese in weiten Bereichen den gleichen Charakter gehabt, wie die „Selbstmordgräben“. Da standen 10 Mann auf 1km Frontlänge. Meinen sie die haben einen durchgehenden Graben angelegt oder sich da eingegraben, wo der Feind am wahrscheinlichsten ankommt / das wichtigste Gelände ist. welches es galt zu halten? Es wurde um / mit Stützpunkten gekämpft. An Schwerpunkten der Verteidigung sah das anders aus (besonders gefährdete Bereiche der Gesamtfront), wo dann mehr Soldaten im Einsatz waren und in Breite + Tiefe mehr ausgebaut wurde, dies war aber die Ausnahme.

    Aber zurück zu den Festen Plätzen. Was war das denn eigentlich und was sollten die erreichen? Als die Sowjets 1944 immer mehr die Oberhand gewannen, wurden ihre Einbrüche bei Großoffensiven immer tiefer. Irgendwer hatten denen hunderttausend Allrad-Lkw geliefert, z.B. 5 Tonnen Studebaker. Diese ermöglichten die Versorgung der Panzer / Infanterie beim Angriff auf hunderte Kilometer Tiefe, ohne das man Eisenbahnen brauchte (= die Festen Plätze, durch welche Eisenbahnen verliefen). Maximal wurden um 500km tiefe Einbrüche mit diesen Lkw dann versorgt, bevor der Nachschubmangel die Panzer zum Stehen brachte (Bagration) und sich eine neue Frontlinie bildete.

    Feste Plätze sollten die Nachschublinien der Angreifer sperren, um das Vordringen zu behindern, um Zeit zu gewinnen = Absetzbewegung eigener Truppe ermöglichen, Heranführung von Verstärkung erlauben und eine neue Verteidigung aufbauen. Und sie sollten Angriffstruppe binden. Das funktionierte nicht wirklich, weil die meisten „Festen Plätze“ nicht „fest“ waren (zu schwach), da erst nach Lageentwicklung zu solchen plötzlich erklärt wurden, um dann mit „was auch immer gerade vor Ort ist“ zu kämpfen. Es waren auch zu wenige, um den Nachschub wirksam zu unterbrechen.

    Der Vergleich ist damit unbrauchbar.

    „Der Bau der Verteidigungslinien wäre mit dem Zusammenbau eines Flugzeugs während des Fluges vergleichbar!“

    Polemischer Unsinn (Propaganda), der mit der militärischen Realität nichts zu tun hat. Seit Ewigkeiten ist es Normalität, daß „während des Fluges“ Stellungen angelegt und ausgebaut werden. Oder wie entstanden die Schützengräben bei der Belagerung von Sternfestungen im 17. Jahrhundert oder im Sezessionskrieg oder in den Weltkriegen? Richtig, irgendwo lief sich ein Angreifer fest und dann bauten beide Seiten die Gräben und Stellungen aus, 50m oder 200m vom Feind entfernt. Jeder Depp lernte das mal in der Grundausbildung, angefangen mit dem Anlegen der „Deckung für den Kopf“, wie man sich unter Feuer eingräbt, mit dem Klappspaten, wenn „vor einem der Feind liegt“.

    Vielleicht sollte erwähnt werden, daß die Quelle dieses Artikels parteiisch ist? Also russisch … Und 4 Bilder für diese Frontlinie etwas wenig sind, denn so ist es nur seine Behauptung, daß es überall so aussieht.

    2
      1. Wenn man keine Ahnung vom Thema und daher keine brauchbaren Argumente hat, dann kommen gewisse Leute immer mit solch inhaltslosem Durchfall an wie Sie es hier vormachen. Sachwissen zu den Weltkriegen, selber gedient zu haben und daher Dinge selber gemacht zu haben, die Fähigkeit das alles dann auf so einen Artikel anzuwenden? Eindeutig zu viel verlangt. Einen neutralen Standpunkt zu haben, bei dem man weder versucht Russe, noch Ukrainer zu sein, sondern die Dinge gemäß Logik und Wahrheit beurteilt, ist dann endgültig zu viel verlangt.

  4. ein weiters vietnam
    könnte den ami schlucken.
    zum glück gibt’s da den brüssler deppenvasall
    der komplett hirnfrei für
    sie ins rennen steigt^^

    14

Schreibe einen Kommentar zu KI boot Antwort abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert