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Einige europäische Konzerne reagierten bereits auf die Dekrete des US-Präsidenten Donald Trump zur Abschaffung von „woken“ Richtlinien zur Diversität, Verteilungsgerechtigkeit und Inklusion („Diversity, Equity and Inclusion“, kurz DEI). Und wie gehen deutschen Unternehmen mit den neuen Regularien um?

Wie deutsche Konzerne mit Trumps Politik gegen Diversitätsprogramme umgehen

Der deutsche Softwarekonzern SAP streicht mit Rücksicht auf die Politik von US-Präsident Donald Trump offenbar Programme für mehr Geschlechtervielfalt. Wie kürzlich bekannt wurde, wolle SAP das Ziel nicht mehr fortführen, einen Frauenanteil von 40 Prozent in der Belegschaft zu erreichen. Auch bei der Vergütung des Vorstands solle Geschlechtervielfalt nicht mehr als Bewertungsmaßstab berücksichtigt werden.

Auch einige andere große Konzerne reagierten inzwischen auf die Dekrete des US-Präsidenten Donald Trump zur Abschaffung von „woken“ Richtlinien zur Diversität, Verteilungsgerechtigkeit und Inklusion („Diversity, Equity and Inclusion“, kurz DEI).
Wie gehen die Unternehmen hierzulande mit den neuen Regularien um?

Deutsche Telekom

Für die Deutsche Telekom ist das US-Geschäft das mit Abstand wichtigste: Zwei Drittel des Gesamtumsatzes machte der Bonner Konzern zuletzt mit der Tochter T-Mobile US. Diese habe aufgrund der neuen US-Regularien „kleinere Anpassungen“ vornehmen müssen, beispielsweise im Lieferantenauswahlprozess, teilte ein Konzernsprecher mit. Zugleich hieß es: „T-Mobile US zeichnet sich dadurch aus, dass ihre Mitarbeiter und Zulieferer eine Vielzahl von Fähigkeiten und Hintergründen einbringen“.
Anfang April war bekannt geworden, dass T-Mobile US ihre DEI-Initiativen weitgehend aufgibt. In einem Schreiben an die US-Regulierungsbehörde FCC hieß es, dass spezifische Ziele verworfen werden sollten.
Am Tag nach dem Schreiben genehmigte die Federal Communications Commission (FCC) die von T-Mobile US angestrebte Übernahme des Kabelnetzbetreibers Lumos.

Siemens

Der Münchner Siemens-Konzern will sich nicht dazu äußern, ob die US-Regierung bereits mit Sanktionen gedroht hat, falls die unternehmenseigenen Inklusionsprogramme nicht zurückgefahren oder eingestellt werden.
Allerdings gebe es zurzeit „keine Notwendigkeit zur Veränderung unserer Bemühungen hinsichtlich vielfältiger Teams und eines inklusiven Arbeitsumfelds aufgrund der aktuellen Entwicklungen“, heißt es auf Anfrage.
Der Konzern betreibt 22 Produktionsstandorte in den USA und beschäftigt inklusive der Töchter Siemens Mobility und Siemens Healthineers 48.000 Menschen. Die Vereinigten Staaten sind Siemens‘ größter Markt: Im Finanzjahr 2024 erlöste der Konzern dort 20,0 Milliarden Euro.

Henkel

Der Persil- und Schwarzkopf-Hersteller ist bislang nach eigenen Angaben nicht von der US-Regierung kontaktiert worden. „Die Entwicklung in den USA beobachten wir und stehen dazu in regelmäßigem Austausch mit unseren US-Kolleginnen und Kollegen.“
In Nordamerika hat Henkel etwa 8.000 Mitarbeitende, viele davon in der Produktion. Insgesamt hat der Konzern in den USA und Kanada mehr als 50 Standorte. 2024 erzielte Henkel von seinen fast 21,6 Milliarden Euro Umsatz in Nordamerika etwa 6 Milliarden Euro – den wesentlichen Teil in den USA.

BMW

Der Autobauer wolle bedacht vorgehen und keinen „kurzfristigen Trends“ folgen. „Insbesondere in den USA beobachten wir die Situation derzeit besonders aufmerksam und bringen dort unsere Richtlinien und Maßnahmen in Einklang mit dem neuen US-Recht“, heißt es auf Anfrage.

Bayer

Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer hat bislang kein offizielles Schreiben mit der Aufforderung erhalten, die internen Diversitätsprogramme einzustellen. „Wir beobachten sie sehr aufmerksam, um zu bewerten, inwieweit sie sich auf unser dortiges Geschäft auswirken könnte“, heißt es.
Für Bayer sind die Vereinigten Staaten der größte und wichtigste Markt. Mehr als 30 Prozent des Gesamtumsatzes erzielte der Konzern im vergangenen Jahr. (dpa/red)
Dieser Beitrag erschien zuerst auf EPOCH TIMES
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Von Redaktion

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